Bei manchen Bands wundert es einen echt, dass sie den richtigen Durchbruch immer noch nicht geschafft haben. Schon das Debut Album "Das Leben ein Traum", welches bereits im Jahr 2000 erschienen ist, war von der musikalischen Qualität und der Professionalität vielen anderen Erscheinungen bekannterer Bands weit überlegen, wenn auch der Sound damals noch etwas steril klang. Das zweite Album, "Der Schatten einer Existenz", brachte es im Legacy sogar schon auf die volle Punktezahl. Mit "Lichtgestalten" konnten die Österreicher ihren Weg noch weiter ausbauen, ohne ihn zu verlassen. Schneller, melodiöser, und bombastischer: So würde ich den Fortschritt am ehesten beschreiben. Und der Sound ist nicht mehr so steril, sondern wirklich perfekt. Eine gute Grundlage um den Durchbruch endlich zu schaffen. Auch live sind Vanitas heuer (unter anderem auf dem Kaltenbach Open Air, dem Metal Camp in Slowenien und dem Halloween Metal Festival in Salzburg) stark vertreten.

Begonnen wird die Scheibe mit melodischem Death Metal in zügigem Tempo und einem Gesang der irgendwo zwischen Kreischen und Growlen liegt. Schon der erste Refrain zeigt die vollen stärken der Band auf. Die liegen im Frauengesang, der von Melodie und auch von der Art, wie gesungen wird, nicht einfach nur schön, sondern auch wirklich bombastisch klingt und eine gewisse Kraft versprüht. Auch beim zweiten Song gibt es so einen eingängigen und Druckvollen Refrain der allerdings etwas zu oft vorkommt. Dafür bietet der Track die beste Bridge von der ganzen CD. Growlen, Geige und Frauengesang erzeugen eine Atmosphäre, welche einem einen kalten Schauer über den Rücken jagt.

"Tausende Quadrate", das dritte Lied auf dem Silberling, beginnt etwas ruhiger, wird aber bis zum Schluss noch genau so Atmosphärisch und Gänsehaut erzeugend wie der Track davor. Vor allem der Wechsel zwischen Flüster- und Growlgesang gefällt mir sehr gut. Mit "Sammelleidenschaft" haben Vanitas ein sehr krankes Stück Musik geschaffen, welches manchmal an Eisregen erinnert. Wer schon mal bei dem Mailorder von CCP-Records bestellt hat wird möglicherweise die Stimme der Sprecherin am Anfang und am Ende des Liedes erkennen, obwohl sie im Studio doch stark überarbeitet wurde. Dabei handelt es sich um die Stimme der Frau Salzner Eva, welche in Zusammenhang mit dem Klavierpart sehr krank klingt und damit die richtige Einleitung für "Sammelleidenschaft" bietet. Inwiefern der Song krank klingt sollte wohl jeder beim Anhören selbst herausfinden, da es etwas schwer in Worte zu fassen ist.

Auch die übrigen Songs auf dem Album strotzen nur so von eingängigen Melodien, gespielt von Geige, Klavier und E-Gitarre, und Gesangspassagen welche zum mitsingen animieren. Wirklich der Wahnsinn sind allerdings nur die ersten drei Tracks. Darum reicht es zwar nicht zur vollen Punktezahl, aber 11 von 13 zeigt schon, dass das Album überdurchschnittlich gut ist.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

CCP

Veröffentlichung

7/2004

Format

CD

Land

Genre

Death Metal