Die Musik von Secrets of the Moon zu erklären fällt mir sehr schwer, zu viele Einflüsse werden in einen Topf geworfen. Der Gesang lehnt sich am ehesten an Thrash an und bleibt dem auch immer standhaft. Von der Musik her ist der grösste Teil als Black Metal zu sehen, einiges geht aber auch in Death Metal über. Oft haben die Gitarren und auch das Schlagzeug etwas Jazziges und auch Klassisches. Hin und wieder werden auch Keyboards eingeflochten. Das ist allerdings sehr selten.

Die Band selbst treibt seit 1995 ihr Unwesen und kann schon auf einige Veröffentlichungen von Demo Tapes zurückblicken. Vollänge-Album auf Compact Disc ist "Carved in stigmata wounds" allerdings erst das zweite. Indes wird hier bereits mit einer beträchtlichen Überlänge aufgefahren. Über 70 Minuten hat schon Seltenheitswert. Laut Homepage der Band dürfte noch eine Bonus CD beiliegen, welche bei der Promo Ausgabe leider fehlt. "Carved in stigmata wounds" wurde thematisch in drei Teile geteilt. "Prophecy", "Destiny" und "Extinction". Genaueres würde wahrscheinlich den Texten entnommen werden können, die bei mir ebenfalls fehlen.

Den Anfang auf der Scheibe macht ein Intro bei dem mit gesprochenen Passagen, die sich nach verzerrten Pfaffen anhören, Gitarren und fetten Drum Beats für die nötige Stimmung gesorgt wird. Kurz kommen heroische und mystische Gefühle auf, welche dann aber durch die Gänsehaut erzeugende, gezupfte Gitarre gedämpft werden und einen guten Übergang zum ersten wirklichen Lied mit Namen "Cosmogenesis" schaffen. Die Windgeräusche im Hintergrund tragen ebenfalls zur Atmosphäre bei. Danach werden gleich die Stärken der Band vorgeführt. Und zwar liegen die ebenso in Knüppelpassagen wie auch in Takten zu denen sich hervorragend bangen lässt. Hier ist es wohl besser, wenn ich nicht auf die einzelnen Stücke eingehe, da sie alle in etwa dieselben Strukturen aufweisen. Wobei es eigentlich keine Struktur gibt: Es wurde in jedes Lied so viel Verschiedenes eingebaut, dass man ewig braucht um die CD wirklich zu "kennen". Das Ganze kann aber positiv gesehen werden. Immer wieder hört man Teile raus, bei denen man denkt, man vernehme sie zum ersten Mal. Aber es sind auch viele Teile dabei, die einem sofort bekannt vorkommen und einen gleich mitbangen lassen. Immer wieder tauchen Breaks und Geschwindigkeitswechsel auf. Kleine Keyboardeinlagen und akustische Zupfspiele runden das Gesamtbild ebenfalls noch ab. Nach meiner Beschreibung mag manch einer glauben die Tracks könnten überladen wirken, dies tun sie aber nicht. Es halten sich eigentlich fast immer Eingängigkeit und Anspruch in der Waage. Schön anzuhören, fett und interessant zugleich. Das einzige Manko ist der Gesang, welcher sich im thrashigen Stil durchschlägt und nur ganz selten in gesprochenen Passagen zu hören ist. Richtig fetter Growl-, oder derber Kreischgesang, hätten die Lieder noch etwas verfeinert und wären somit das Tüpfelchen auf dem i. Aber vielleicht kommt das ja beim nächsten Album dazu.

Wer nichts gegen Abwechslungsreiche Musik einzuwenden hat und Musik nicht immer nur so nebenbei hören möchte, dem kann ich diese Scheibe wirklich empfehlen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Lupus Lounge

Veröffentlichung

5/2004

Format

CD

Land

Genre

Black Metal