Als ich den Namen Nebelhexe las, dachte ich es handle sich um atmosphärischen Gothic mit viel Akkustikgitarren. Auch das äussere Erscheinungsbild liess darauf hin schliessen. Die Texte, die in dem 16-seitigen Boklet abgedruckt sind, wurden allesamt sehr bedacht und gefühlvoll verfasst und sind somit auch recht schön zu lesen. Auch die schönen Bilder im inneren des Beiheftes, wobei manche davon von der Sängerin selbst gemalt wurden, lassen die Erwartungen noch steigern und einen schnell die CD in den Spieler legen. Atmosphäre ist von der musikalischen Seite her auch wirklich sehr viel vorhanden, mit Akkustikgitarre lag ich aber weit daneben. Es werden zwar leicht verzerrte Gitarrenmelodien eingeflochten aber der Hauptbestandteil ist die elektronische Musik. Schöpferin des Ganzen ist die Hagalaz Runedance Sängerin Andrea Haugen, was natürlich zur Folge hat, dass sich die beiden Bands stilistisch gesehen sehr ähnlich sind. Aber alles der Reihe nach...

Der erste Song verbreitet mit seinen, an Buschtrommeln erinnernden Schlagwerk, dem zweistimmigen Gesang und den im Hintergrund stehenden Gitarren sofort eine mystische Stimmung und verleitet einem zum träumen. Am besten wärs wohl wenn man sich beim hören in die Hängematte schmeisst und mal so richtig ausspannt. Leider wurde bei ein paar folgenden Liedern die Stimmung mit komischen Schepper-Geräuschen aus dem PC zerstört. Das ist leider alles andere als entspannend. "Celtic Crows" erzeugt mit seinen Maschinengeräuschen schon mehr Stress, was aber wundervoll zu ihren, in diesem Lied zumindest, düsteren Gesang passt. Auch mit dem Text, in dem es um Kriege geht, stimmt das verbreitete düstere Gefühl überein. "Wake to Wither", welches auch als Video vorhanden sein sollte, bei mir aber irgendwie nicht zu funktionieren scheint, ist eins der ruhigeren und abwechslungsärmeren Lieder. Dafür kommt bei "Reverse" wieder interessanteres auf den Hörer zu. Dieses Mal ist es Verzweiflung die man verspürt. Auch hier wurde der Text wieder passend vertont. Mit "Bird Song" hat sich Andrea Haugen scheinbar einen Kindheitstraum erfüllt. Damals sah sie Lene Lovich im Fernsehen diesen Song singen und liess sich davon stark inspirieren. An den folgenden Tracks ändert sich nicht mehr viel. Lediglich "Touch of Morpheus" kann noch mal dieselbe mystische Atmosphäre verbreiten wie schon das erste Lied auf "Within the Lake".

Alles in allem ist es ein sehr gelungenes Album was sich wohl jeder Hagalaz Runedance Fan zulegen wird, da es so ziemlich dieselbe Richtung ist in die der Weg von Andrea Haugen´s neuem Projekt führt.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Irascible Distributions

Veröffentlichung

5/2004

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal