Kann sich noch jemand an Psychotic Waltz erinnern? Damals behaupteten viele Schreiber, dass diese Band total unterschätzt würde und irgendwann mal zu einer der superinnovativen Progmetalbands gerechnet werden könne, wenn auch nur rückwirkend. Hört man sich nach vielen Jahren wieder einmal alte Scheiben wie beispielsweise Into The Everflow an, welche so um die 8 Jahre alt sein dürfte, kann man dieser Aussage nur zustimmen. Was zu dieser Zeit bereits in Bezug auf Atmosphäre und brillianter Gitarrenarbeit geschaffen wurde, kann heute ebenso wie damals mit der Konkurrenz mithalten.

Nun, weshalb das Geschreibsle um eine Band, die ihre letzte CD 1996 veröffentlicht hat? Der Gitarrist und zuleich einer der grössten Leistungsträger von Psychotic Waltz, Dan Rock, erweckte vor zahlreichen Jahren zusammen mit einem Herrn namens Siggi Blasey das Projekt Darkstar zum Leben, was 1995 die Veröffentlichung eines ersten Albums names Marching Into Oblivion zur Folge hatte. Nun ist das zweite Album da, Heart Of Darkness. Zuerst sollte man anmerken, dass die Musik von Darkstar hauptsächlich instrumentaler Art ist. Dan Rock umschreibt das Projekt selbst als "dark ambient sci-fi symphonic music", was man durchaus so stehen lassen kann. Zusätzlich wurden für dieses Album massig Gastmusiker engagiert, was u.a. auch dazu geführt hat, dass auf 3 Stücken 4 verschiedene Vokalisten zu hören sind, wobei ich dazu neige, die instrumentalen Tracks als sehr viel gelungener zu bezeichnen. Einer der Gastmusiker ist übrigens Brian McAlpin, ebenfalls Gitarrist aus dem Hause Psychotic Waltz. Zusammen mit Dan Rock werden auf Heart Of Darkness wieder alte Erinnerungen an traumhaft schöne, überlange und gefühlvoll gespielte Gitarrensoli ganz im Stile der ursprünglichen Band der beiden Musiker geweckt. Wenn dann Siggi, der Mann für die Plastiktöne, mit Dan und Brian als Unterstützung in bester Pink Floyd Manier seine Klänge durch ein beinahe schon esoterisch anmutendes Soundgefüge reisen lässt, darf das Räucherstäbchen angezündet werden. Wie gesagt, es ist eigentlich schade, dass für Heart Of Darkness Vokalisten hinzugezogen wurden. Wahrscheinlich hatte man Angst, dass ein rein instrumentales Album sowieso nicht beachtet werden würde. Nun denn. Jedenfalls laden Titel wie der Opener Dark Paradise und der Nachfolgesong Flight To Nowhere zum absoluten Entspannen ein und garantieren durch die hervorragenden Musiker einen wahren Hörgenuss. Was allerdings Hiddentrack Nummer 11, der hauptsächlich aus Gewitter- und Regengeräuschen besteht, soll, ist mir nicht ganz klar.

Mancher Black oder Gothic Metaller wird sich aufgrund des Bandnamens wohl eher versehentlich in dieses Review geklickt haben uns sich nun fragen, was ein Album wie dieses überhaupt bei the renewal zu suchen hat. Erstens kann Heart Of Darkness sowieso nicht in irgendwelche gängige Metalgenres eingeteilt werden, und zweitens sehen wir hier das auch nicht so eng. Im Gegenteil. Wir sind froh darum, dass wir ein derart aussgewöhnliches Werk nicht verpasst haben. Wären da nicht die etwas durchschnittlichen, besungenen Titel, hätte die Benotung mehr als nur top ausfallen können. Ach nochwas. Am Coverartwork hat übrigens H.R. Giger mitgearbeitet. Einen Landsmann, den wir ja immer gerne vorzeigen.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

IOA Records

Veröffentlichung

3/2001

Format

CD

Land

Genre

Metal