Die schweizerischen Thrash und Death Metaller Accelerator
bestehen seit 1993 und können ein Demo sowie eine Debut CD namens The Prophecy
vorweisen. Nach rund 7 Jahren des Bestehens eigentlich zu wenig, müsste man
denken. Nun ist es aber in der Schweiz nicht unbedingt einfach, sich als Extrem
Metal Band zu etablieren, was sicherlich mehrere Gründe hat. Einerseits gibt es
hier nicht eine derartig grosse Szene wie beispielsweise in Deutschland.
Andererseits ist es sicherlich auch ein schwieriges Unterfangen, einen
entsprechenden Vertriebspartner für die eigene Musik zu finden, wenn man nicht
chartkompatiblen Sound produziert (wenigstens müssen Accelerator nicht mit
Energie Milch in der Hand rumrennen und ... it's magic! rufen - Anm. d. Red.),
mal abgesehen von Besetzungswechseln und ähnlichen Problemen, die noch
dazukommen. Warum die Schweizer das tun, was sie tun, worum es sich beim Green
Wolf Metal Pub handelt und wie alles angefangen hat, könnt Ihr hier nachlesen.
Viel Spass.
Wie man Eurer Biografie entnehmen kann, wurden Accelerator 1993 gegründet.
Erzähl mal ein wenig mehr darüber. Wie genau kam das mit der Band zustande und
wo wurde sie gegründet?
Fredi: Die Grundidee für Accelerator hatte ich 1991. Wegen Personalmangel
musste die Gründung der Band aber noch warten. Ich spielte dann in einer kleinen
Thrash Band, wo ich unseren ersten Bassisten traf. Nach der Auflösung der Band
kamen wir (F. Zaugg / R. Friedrich) mit unserem Drummer Adi Krebs zusammen und
gründeten Mitte 1993 Accelerator.
Ihr bezeichnet Eure Musik als Death und Thrash Metal. Euer erstes Demo hiess
The Dark Side und kam 1995 heraus. 1997 folgte dann das erste full-lenght Album
The Prophecy. Es ist ziemlich schwierig, als Künstler in der Schweiz extremen
Metal herausbringen zu können, oder? Wo lagen die Probleme?
Fredi: Das Hauptproblem ist, wie soll es auch anders sein, das Geld. Wir mussten
alles selbst bezahlen, und einen Vertrieb haben wir auch keinen. Die Angebote,
die wir bisher bekommen haben, waren unter aller Sau!!
Auf Eurer Webseite ist Adrian Krebs mit einer Eishockeymaske eines Torwartes
abgebildet. Sollte dahinter ein Freund der typischen 80'er Jahre Splattermovies
wie Freitag der 13. stecken oder ist das Outfit purer Zufall?
Fredi: Das mit der Hockeymaske ist ein Joke. Wir spielten einmal einen Gig, wo
jeder eine Hockeymaske trug!
Um nochmals auf die Bezeichnung Death und Thrash Metal zurückzukommen. Die
ersten Titel von The Prophecy entsprechen dieser Beschreibung ja sehr genau.
Gegen Mitte bis Ende des Albums werdet Ihr aber immer wieder mal etwas langsamer
und atmosphärischer. Hat sich das so ergeben oder wolltet Ihr Euch bewusst nicht
zu sehr auf eine Richtung festlegen?
Fredi: Das war eigentlich eher ein Zufall, da ich mich beim Songwriting nicht
beschränken lasse. Ich setze mich nicht hin und sage 'jetzt schreibe ich ein
Up-Tempo Song oder ne Ballade'.
Eure Lyrics handeln, so wie ich das verstehe, von Depressionen, Hassgefühlen,
Angst und Hoffnungslosigkeit. Letzeres interpretiere ich aus Textzeilen wie bei
In Eternal Bliss: like a bird, I spread out my wings, some dying dreams, sweet
memories, black clouds on a raging sky, on the flight into eternity. Um was geht
es in Euren Songs genau? Erklär doch mal zwei oder drei Titel näher.
Fredi: Einige Lyrics handeln vom Wahnsinn, mit dem ich mich befasse, z.Bsp.: Ist
das Nichts etwas oder ist es doch nichts? Wenn das Universum unendlich ist, was
ist dahinter? usw. Daneben haben wir noch Anti-Military Songs, Fantasytexte etc.
Aber im Großen und Ganzen geht es um die dunkle Seite, und die findet man
überall.
Euer Booklet ist ja auch erwähnenswert, denn es ist äusserst gut gelungen.
Auf der ersten Seite sieht man eine offenbar weibliche, monsterhafte Kreatur,
die ein wenig an Figuren von H.R. Giger erinnert. Das Booklet wurde von einem
Maik Linder entworfen. Wie seid Ihr mit ihm in Kontakt gekommen?
Fredi: Stefan Fluri, unser Webmaster, arbeitete früher mit Maik zusammen, daher
kennen wir ihn. Maik war Grafiker in dieser Firma. Wir haben ihm den Titel der
CD mitgeteilt, worauf er das Cover entwarf. Den Rest des Booklets hat Stefan
Fluri entworfen.
Am 12. Februar spielt Ihr mit Karkadan und Vindsval im Limelight in
Stuttgart. Euer erstes Konzert ausserhalb der Schweiz?
Fredi: Ja, denn aufgrund diverser Line-Up Wechsel und Militärdienst waren wir
eine Zeitlang gigmässig ziemlich auf dem Trockenen, sonst hätten wir vielleicht
schon eher im Ausland gespielt.
Wie wird das Material für Eure nächstes Album aussehen? Aggressiver und
schneller oder eher langsamer und atmosphärischer?
Fredi: Beides. Da wir mit Esther Hofer eine sehr kreative Person in der Band
haben, hat sich auch unsere Musik verändert. Früher hab ich die meisten Songs
alleine geschrieben, was jetzt nicht mehr der Fall ist. Der thrashige Aspekt ist
jetzt eher im Hintergrund. Die neueren Sachen sind mehr Death Metal lastig,
teilweise sogar mit Black Metal Anleihen. Die neuen Songs sind somit aggressiver
und schneller sowie auch atmosphärischer.
Gibt es schon Pläne, wann das neue Album aufgenommen werden soll?
Fredi: Tja ... da wäre wieder die Sache mit dem Geld!
Ihr führt ja in Deitingen ein Metal Pub. Erzähl doch mal was dazu. Was läuft
dort so ab?
Fredi: Wir haben das Green Wolf Metal Pub 1997 eröffnet. Von Dienstag bis
Sonntag läuft bei uns nur Metal. Garantiert technofreie Zone. Einmal im Monat
veranstalten wir noch Konzerte mit Underground Bands. Es spielen nicht nur Bands
aus der Schweiz, sondern auch solche aus Deutschland, Oesterreich, Tschechien
etc!
Accelerator - Thrash, Death and Geldnot
- Details
- Geschrieben von Skoddete
- Kategorie: Interview
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Die schweizerischen Thrash und Death Metaller Accelerator bestehen seit 1993 und können ein Demo sowie eine Debut CD namens The Prophecy vorweisen. Nach rund 7 Jahren des Bestehens eigentlich zu wenig, müsste man denken...