Als 1998 das erste full-lenght Album der Finnen erschien (Halls Of Frozen North), wurden Catamenia von mancher Seite aus völlig zu Unrecht als Dimmu Borgir für Arme abgetan, wahrscheinlich auch aus dem Grund, weil Enthrone Darkness Triumphant gerade zum weltweiten Siegeszug gestartet hatte. Sicherlich, Catamenia machen astreinen, melodischen Black Metal, aber damit hat es sich auch schon, wenn man die Vergleichsmomente zwischen den beiden Bands hervorzuheben versucht.

Das genannte Halls Of Frozen North machte trotzdem Furore, weil Catamenia etwas hatten, was sie von den anderen Finnenbands unterschied. Es war diese unterkühlte Atmosphäre, die sich gleichzeitig in einem warmen Soundumfeld bewegte, eine Kombination, die nicht alltäglich ist. 1999 erschien dann Morning Crimson, ein Album, das allerdings nicht über alle Zweifel erhaben war. Der typische Catamenia Sound war plötzlich nahezu verschwunden, und so mussten man sich fragen, ob der Spruch "never change a winning team" nicht mehr für sich hat, als man gemeinhin denkt. Es war wohl ein weiser Entschluss, ins Tico Tico Studio zu marschieren, um unter der Leitung von Ahti Kortelainen unter optimalen Vorraussetzungen die neue Platte einzuspielen. Aber noch viel weiser erscheint es, den Endmix Gerhard Magin von den Commusication Studios in Frankenthal überlassen zu haben, denn dieser war schon für die Veredelung von Halls Of Frozen North verantwortlich gewesen.

Aber nun zu Eternal Winter's Prophecy. Das Ergebnis ist beeindruckend. Seit Halls Of Frozen North hat sich zwar das Line-Up ein wenig verändert, aber dies scheint sich durchaus positiv auf Catamenia ausgewirkt zu haben. Dazu kommt, dass Catamenia wieder so klingen, wie sie eben klingen sollten, nämlich nach Halls Of Frozen North. Ferner haben sich die Finnen in Bezug auf das Songwriting sehr stark weiterentwickelt. Heidi "Deine Welt sind die Berge" Riihinen versteht es mittlerweile viel besser, ihre Keyboards zwischen songdienlich und federführend einzusetzen und füttert so den Gesamtsound von Catamenia vorzüglich mit einer gelungenen Mischung verschiedener Tastensounds. Die Gitarren arbeiten ebenfalls bedeutend mehr und wagen sogar ab und zu mal einen kleinen Soloeinsatz, was Eternal Winter's Prophecy noch facettenreicher erscheinen lässt. Natürlich schreit sich Mika Tönning dazu wie gewohnt die Seele aus dem Leib, und somit kann man sich als Catamenia Anhänger voll bedient fühlen. Wen das immer noch nicht überzeugt, der sollte sich im Plattenladen zu einer kurzen Listeningsession einfinden. Als Vorschläge wären hier Titel wie Eternal Winter's Prophecy (ein Killersong, so richtig zu mitkrächzen) oder auch Forever Night (da geh'n Dir echt die Lichter aus, so schön ist das Liedchen) zu nennen.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Massacre Records

Veröffentlichung

3/2001

Format

CD

Land

Genre

Black Metal