Wer beim Namen Soleïlnoïr auf eine rechtsgerichtete Metalband tippt, der tappt nicht nur völlig im Dunkeln, sondern hat sich auch nur äusserst oberflächlich mit der Band beschäftigt. Der Vierer aus Frankfurt sieht sich nämlich als politisches Neutrum und setzt musikalisch auf alternative Metal / Rock. Selbstverständlich ein sehr weiter Begriff, der näherer Erläuterung bedarf.

Im Falle Soleïlnoïr’s umfasst dieser Begriff von kernigem Heavy Metal bis punkigen Elementen und sogar Crossover oder Stoner Rock Einflüssen alles, was irgendwie als alternativ betitelt werden kann. Auch wer wie ich sonst extremerer Musik zugeneigt ist, findet bei Soleïlnoïr positiv Erwähnenswertes. So sind neben an die Red Hot Chili Pepers erinnernden Vocals auch Kreischgesang und Grunzer mit von der Partie.

Die zweite Veröffentlichung der Deutschen wurde vor rund einem Jahr im Studio eingespielt und weiss mit gutem und differenziertem Sound produktionstechnisch zu überzeugen. Ob euch die Band musikalisch gefallen wird, häng allerdings sehr stark davon ab, ob ihr euer Gehör für alternative Metal / Rock öffnen wollt. Bis auf die Kreischvocals sind Soleïlnoïr denn auch sehr massenverträglich, was ja nicht nur ein Kompliment sein muss. Wie beim Song "Remote Control" gibt es nicht selten sehr gemässigte und ruhige Momente, die Hartgesottene wohl eher als lau, denn als angenehm bezeichnen würden. Gerade der erwähnte Song plätschert tatsächlich nur vor sich hin und es mangelt etwas an Höhepunkten. Andere Songs wie das Stoner Rock Stück "Spin" oder das stellenweise Nu Metal beeinflusste "Resistance" gehen komplett an meinem Geschmack vorbei. So ist denn auch meine Wertung sehr geschmacksbedingt. Wer sich sein eigenes Bild machen will, soll doch zuerst in der mp3 Sektion einen Song der Band saugen, als auf eine Kritik hören, die von jemanden stammt, dessen Geschmack beträchtlich an alternativ Metal vorbeigeht.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

10/2003

Format

CD

Land

Genre

Metal