Nicht Requiem aus Portugal, auch nicht Requiem aus Finnland, sondern Requiem aus dem Land der Eidgenossen geben diesmal Anlass zum Kritikschreiben. Genau so unoriginell wie der Bandname ist der Titel der CD, der etwas an Cannibal Corpse erinnert - nur wurde dort bei der Geburt geschlachtet und nicht geformt...

Worte scheinen Requiem also nicht gerade zu inspirieren. Musikalisch gehen die Death Metaller allerdings ein gewaltiges Stück kreativer zur Sache: Immer im Tenor amerikanischen Death Metals bleibend, kracht es mal etwas melodischer, mal etwas Grind beeinflusst und meistens ziemlich rasch aus den Boxen. Dass nicht nur Death Metal typischer Grunz, sondern gelegentlich auch Gekreische geboten wird, trägt wesentlich zur Abwechslung bei. Auch die Trommelwirbel und das Gitarrenbrett, das sich durch die ganze CD auf hohem Niveau hält, überzeugt. Manchmal wirken jedoch die etwas Break überfüllteren Songs wie "Mind Control" zerstückelt, was aber durch Nackenbrecher wie "Formed At Birth" wieder mehr als kompensiert wird. Doch was ist das? Eine Scratcheinlage am Schluss des Titelsongs - aber bitteschön, das kann nur als Todsünde gewertet werden und ist zudem vollständig unnötig. Ein weiterer Versuch, die Grenzen des Death Metals zu überschreiten scheitert im zweit letzten Song, bei dem Red von Draven seine Finger im Spiel hatte. Auf die Industrial- und technoiden Einflüsse kann nun wirklich jeder verzichten, auch wenn sie ein relativ originelles Ohrspektakel bieten. Solange die Band bei ihren Kernkompetenzen bleibt, wird aber sogar im Midtempobereich noch kräftig in den Arsch getreten.

Zur Produktion gibts rein gar nichts zu meckern, denn der Sound kommt druckvoll und differenziert daher. Darum kann ich die elf minus zwei Songs (zwei Songs sind in jeweils zwei Versionen vertreten), bis auf die erwähnten experimentellen Totalausfälle sehr empfehlen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Revenge Productions

Veröffentlichung

3/2003

Format

CD

Land

Genre

Death Metal