Raa Hoor Khuit sind in ihrer Heimatumgebung Ingolstadt durch einige Liveauftritte und auch durch zahlreiche Reviews in diversen Metalmagazinen bereits mit ihrem Debut "Beyond Addiction" bekannt. Dass sie dort mit Bands wie Dimmu Borgir oder Emperor verglichen wurden scheint mir äusserst oberflächlich, teilen die Jungs ja höchstens die Genrebezeichnung mit den Vorhergenannten. Die Keyboards sind aber in einer durchaus eigenständigen Weise dominant eingesetzt und daher für den Sound der Band unverzichtbar.

Den Titeltrack der neuen CD "Passage Through Sephiors" kann man mit Adjektiven wie stimmungsvoll, atmosphärisch, düster, majestätisch und aggressionsgeladen ziemlich treffend beschreiben - jedoch gilt dies wohl für die meisten Black Metal Songs. Bei Raa Hoor Khuit kommt aber dieser seltsame Hauch von Dissonanz und die heroisch- bis fanfarenhaften Melodien hinzu, die im Zusammenspiel mit Kreischgesang und ruhigeren Passagen eine hervorragende Komposition des ersten Liedes ergeben. Andere Songs wie "Philosophers Burden" sind stärker Gothic beeinflusst. Aber gerade dieser Song wirkt für mich zusammen mit den Lyrics und den akkustisch-sphärischen Teilen sehr emotional und spannend. Trotzdem könnten dem einen oder anderen die Achterbahnfahrt der Keyboards zu freudig wirken.

Einer der ruhigsten Kompositionen ist "Immortal Twilight Majesty". Bei ihr sind die Keyboards als Klavier eingesetzt und wirken so sehr stilecht und nicht künstlich unterstützt wird dieser Schleier aus Natürlichkeit durch die saubere, geflüsterte Stimme und die gefühlsvollen Soli, bei der die Gitarrenarbeit für einmal zentral ist. "Conquest Manifest" zeigt dann eine weitere Seite von Raa Hoor Khuit: Die thrashig-rockigen Passagen erinnern an ganz andere Genres als Black Metal. Der Refrain erinnert mich vom Rhythmus und vom Gesang her (clean) sogar an Power Metal. Doch keine Angst: man wird nicht zu ausschweifend.

Ganz im Gegensatz zum vorher erwähnten Song beginnt "The Secrets Of Angels" äusserst wild und brutal. Es bleibt ein aggressiver und extrem schneller Song, bei dem die Keyboards zu Gunsten der Gitarre und vor allem der Drums im Hintergrund bleiben. Wenn sich das Keyboard dann mal stärker hervordrängt, ist es orchestral eingesetzt.

Natürlich könnte man die Produktion etwas aggressiver und druckvoller gestalten, es gäbe auch Möglichkeiten, die Songs etwas kürzer zu halten, trotzdem kann ich "Passage Through Sephiors" empfehlen!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Hit That Production

Veröffentlichung

10/2002

Format

CD

Land

Genre

Black Metal