Es ist nicht wirklich nur Death Metal mit ein paar Thrash Metal Einflüssen, wie man ihn schon oft gehört hat. Wenn ihr Anxiety's Demo '00 anhört, erwartet euch viel mehr.
Trotz der nur mässigen Soundqualität der ersten 5 Songs, die von der Band selber produziert wurden, erkennt man das Potential der Band: Sehr dominierend sind die Keyboards, die absolut hymnenhaft dahingleiten. Zudem wechseln sich cleane Parts mit schnelleren und kämpferischeren ab. Der Sänger versteht sich im growlen, kann aber auch brilliant traurig clean singen.
Das zweite Lied "the priest's way" beginnt mit einer spannungsaufbauenden melodiösen Einleitung, bevor es zwischenzeitlich explodiert, um im Anschluss wieder sanft dahinzusegeln - ein typisches Beispiel für die Abwechslung, die in diesem Demo steckt. Trotzdem scheint bei diesem Lied das Maulwerk kurzfristig nicht ganz zu passen, es tönt irgendwie erwürgt. Der nächste Song beginnt mit Klavier in Savatage Art (auf "The Wake of Magellan"), doch dann wird es wieder typisch Anxiety: Melodie, Härte, Melodie! "Dead end", der eben angesprochene Song hat noch andere Spezialitäten: Breaks. In zwei Fasen des Liedes stoppt man kurz drei Mal, für mich etwas seltsam, aber ebenso speziell, genau wie der Walzer am Ende desselben Tracks. "Mankind" ist zuerst noch einen Hauch ruhiger, als die anderen Songs, doch wird es zwischendurch immer wieder laut. Da kommt mir spontan Anathema in den Sinn. Auffallend in diesem Song sind auch Gitarren und Bass, vor allem, als das Keyboard etwas in den Hintergrund rückt. Am Bass übrigens wechseln sich Michael, Christoph und Stephan, die jeweils sonst Gitarre spielen, ab!
"senseless ?" zeigt dann eine etwas rauere Seite der Band, es ist zudem etwas thrashiger. Irgendwie schade, dass auf dem Backcover steht, dass diese ersten 5 Songs nur auf diesem Demo erscheinen - etwas besser produziert und die schwarze Sonne würde von tiefem Herzen lachen. Die beiden letzten Songs zeigen nun, wie die Band bei einer guten Produktionsqualität tönt. Diese beiden Songs wurden nämlich in den Headline Music Studios aufgenommen. Absolut stark! "the face", der letzte Track beginnt episch und steigert sich dann in sphärische Wut, wiederum ein Highlight. Insgesamt eine gute Mischung aus Keyboard betontem Death Metal und Thrash Metal, obwohl - oder gerade weil - die komerzielle "melodische-Death-Metal-Welle" schon einige Jahre vorüber ist.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
1/2001 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |