Album Nummer sechs ist dem britischen Moorland entwachsen. Fen reihen sich damit in die Liste der beständigsten Genrevertretern des Post Black Metal im Stile von Agalloch und Enslaved ein. Dabei sind die Engländer von der Stilecke der erstgenannten Band noch ein Stückchen weiter in Richtung der zweiten Truppe gewandert.
So sind die Lieder gegenüber "Winter" dezent vertrackter und progressiver geworden. Dennoch spielen Melodie und Hymnen weiterhin erste Geige. Fast nagend erobern die Klänge Akt um Akt den Restmut, der sich in den Gehirnwinden noch versteckt hält. Jegliche Art von Dopamin wird von Fen rücksichtlos verschluckt, verdaut und vernichtet. Es bleibt ein Gefühl der Aggression, später der vollkommenen Leere.
Stampfend, zäh und roh wuchten sich die Stücke durch die Gehörgänge. Eingängiger Kreischgesang, Tempovariationen und diffizile Übergänge sorgen trotz Songüberlänge für Vielfalt. Gleichzeitig sind es Dissonanzen, die den Schwermut fördern. Zurück bleiben verstimmte Gedanken - ein Zustand fehlbarer Konzentration, totaler Verlust von Sinnhaftigkeit. Im Kontrast mit den fast warmen Harmonien grenzt die kognitive Dissonanz an Wahn.
Ob hier allein die Musik ihr Werk vollbracht hat, bleibt dem Psychologen zu klären.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Prophecy |
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Veröffentlichung |
12/2019 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |