Khaos-Dei beherrschen unanfechtbar gut alle Geschwindigkeiten und lassen in ihrem melodischen Stürmen die Härte nicht vermissen. Sie irritieren nicht mit Exzentrik, pflegen lediglich als einzige Schrulle einen Hang zu instrumentalen Stücken, deren Lückenfüllerverdacht verdampft, sobald die flächigen Synthies industrielle Kältewellen schlagen oder surreale Albtraumatmosphäre schaffen und sich damit als markante Stimmungsverschieber im Albums hervortun.
Im Vergleich zum Vorgänger "Tell Them Lucifer was here" knallt das Schwarzmetall mit geballterer Ohrwurmmelodik und knackigeren Ausbrüchen aus den Boxen. Am Mikrofon geht es aggressiv zu, abgesehen von etwas Klargesang in "A L'Enfant Du Diable". (Keine Kurzbeschmusung wie auf dem Vorgänger in "Dans l'enfer plombant".) Wofür die Jungs einen dicken roten Teppich verdienen, sind die Trommelattacken im Schulterschluss mit hämmernden Saitensalven mit denen sie mehrmals in die Offensive gehen. Kreuzen Khaos-Dei dann noch Feierlichkeit und kalte Düsterstimmung ein, formt sich ein massiver Brocken wie das neunminütige "Là Où Les Mots Ne Parlent Plus", das seinem Titel alle Ehre macht, und abgesehen von ein paar gesprochenen Worten am Anfang und etwas Chorgesang gegen Ende, keine verbale Stütze braucht.
Fazit: Das Zweitwerk von Khaos-Dei, wie der Vorgänger bei Osmose erschienen, ist rundrum gelungen. Es bietet in kräftige Melodien gepacktes Schwarzmetall, wechselnde Stimmungsbilder und protzt darüber hinaus, "Là Où Les Mots Ne Parlent Plus" eingeschlossen, mit beinahe zwanzig Minuten instrumentaler Spielzeit.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Osmose Productions |
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Veröffentlichung |
10/2016 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |