Mit "Exhausting Fire" legten Kylesa im Oktober 2015 nunmehr Langrille Nummero 7 vor. Der Hardcore-Anteil ging im Vergleich mit früheren Alben noch weiter zurück, wobei schon die beiden Vorgänger "Ultraviolet" und "Spiral Shadow" mehr die Atmosphäre in den Vordergrund stellten. Mittlerweile übernimmt Sängerin Laura Pleasants den Grossteil der Vocals, die nun zudem oft clean gesungen werden. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Gesangsleistung ist "Falling" für mich der atmosphärische und emotionale Höhepunkt des Albums. Meiner Meinung nach tut der Fokus auf Atmosphäre Kylesas Musik ausgesprochen gut! "Exhausting Fire" ist damit ein herrlich vielschichtiges Album geworden, auf dem es viel zu entdecken gibt und das selbst nach dem x-ten Durchlauf nicht langweilt. Ein Wort verdient auf jeden Fall noch das innovative Cover von Black Sabbaths "Paranoid", das auf beinahe die doppelte Spielzeit ausgewalzt wird. Volltreffer!
Der Preis für die Komplexität ist wie so häufig, dass die Scheibe eine gewisse Anlaufzeit braucht. Nach dem ersten, zweiten, dritten Hören merkt man, dass da eine geniale Scheibe im bzw. auf dem Player rotiert, aber man erfasst es noch nicht so recht. Man muss dem Ganzen ein bisschen Zeit geben - aber die lohnt sich! Ein Minuspunkt ist in meinen Ohren der Song "Night Drive", der irgendwie etwas beliebig und fast schon langweilig dahin plätschert. Vielleicht ist die Fallhöhe nach "Falling" auch nur etwas gross...
Was haben wir heute gelernt? Kylesa entwickeln ihren Sound konsequent weiter und nehmen ein geniales Album nach dem anderen auf. Wer ein Faible für Doom, Musik mit psychedelischer Atmosphäre und/oder innovative Inseln im Ozean der 08/15-Bands hat, der kann (wieder) bedenkenlos zuschlagen.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Season of Mist |
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Veröffentlichung |
2/2016 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Sludge Metal |