Die ersten Sekunden des Opener-Titeltracks bekräftigen dies auch zunächst. Eine basslastige Gitarre schrammelt ein tempomässig im unteren Drittel angesiedeltes Riff daher, dann setzt eine Leadgitarre ein und liefert eine nette, durchaus taugliche Minimalmelodie ab. Der sich nun dazugesellende Gesang bricht mit dem Ganzen jedoch. Sänger Jaakko Heinonen krächzt drauf los! Zwar hat seine Stimmdarbietung Probleme, gegen das Basswummern und die gelegentlichen Minisoli anzukämpfen, dennoch wird hier klar, dass man Demonic Death Judge nicht so einfach in eine Schublade pressen kann.
Die folgenden Tracks verführen zu zahlreichen Referenzen. Der Stil der Rhythmusgitarre erinnert ungemein an das amerikanischer Stoner-Duo Om. Im Einklang mit dem Stil der Leadgitarre schwärmte zumindest ich beim Hören mitunter in Klängen, die man glatt der englischen Stoner-Truppe The Kings Of Frog Island zurechnen könnte. Ab und an wähnt man sich auch in Erinnerungen an Kyuss und Southern Rock-Elemente.
Eben deshalb kann man "Skygods" nicht als "düster" abstempeln und schon gar nicht als psychedelisch. Gerade jetzt, zur Zeit des aufkeimenden Sommers, liefern Demonic Death Judge hier ein wunderbares Album sowohl für die Nebenbeschallung beim Bierchen mit Freunden als auch für das sonnengeflutete stille Kämmerlein. Verantwortlich dafür ist die süsse Trägheit der Stoner-Elemente und der schmutzig staubige Nachgeschmack der Anleihen aus dem Southern Rock.
Alles in allem ist diese Platte der Finnen kein Meisterwerk und nichts radikal Neues. Aber die Abstimmung der Saiteninstrumente aufeinander, die schön eingewobenen kleinen Melodien, hier kann die Truppe bei mir punkten. Ein polarisierendes, mehrschneidiges Album, dessen Stärken unverkennbar und die Schwächen das Althergebrachte sind. Stoner/Doom/Sludge-Freunde sollten zugreifen.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Inverse Records |
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Veröffentlichung |
5/2013 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Doom Metal |