Apostle Of Solitude. Das sind vier Jungs aus den vereinigten Staaten, die es sich zum Ziel gesetzt haben ein bisschen Doom Metal zu produzieren. Eine Frage des Talentes also, der Geduld, des Könnens, des Probierens. Punkt Zwei und Vier dürften mit "Last Sunrise" abgehakt sein, auch weil es sich dabei um ihr mittlerweile zweites Album handelt.
Also riskiere ich mal ein kritisches Ohr.

Und stelle nach dem ersten Durchhören fest, dass sich "Last Sunrise" relativ leicht zusammenfassen lässt. Denn experimentiert wird nicht, Variationen im Klangbild gibt es auch kaum. Sehr "straight" ist die Scheibe also, wie man heute doch so toll sagt. Und zwar klingt das Teil stark angelehnt an die frühen Scheiben von Black Sabbath, eben ein sehr rockiger Doom im ziemlich weit unten angesiedelten Tempo. Als Würze dürfen Kenner sich noch etwas Woods Of Ypres vorstellen, die in Gesang und Atmosphäre eingreifen. Ersterer klingt schön wie Grunge mit Schlagsahne oder Heavy Metal mit Pfeffer. Gefällt mir.

Die musikalische Einschienenbahn und der deutliche Verzicht auf glorreiche Momente der Abwechslung fahren "Last Sunrise" leider nach einigen Liedern in eine akustische Prophezeiung der Vergessenheit und Spannungslosigkeit. Definitiv verleihen die rockigen Elemente der Scheibe eine gewisse Grazie im Stile der 70er und Songs wie "Letting Go Of The Wheel" und "Coldest Love" sind astreine Untermalungen zum Feierabendbier. Sehr ruhig und doch angenehm, ein Wüstenwind, eine Harley im Leerlauf. Schönes Teil.

Wer auf Doomrock á la, wie erwähnt, Woods Of Ypres, Black Sabbath und vielleicht Crowbar in Samt steht, der darf sich die Scheibe von Apostle Of Solitude ruhig mal reinziehen. Im Prinzip ist sie durchaus gelungen, stösst aber schnell an die Ecken der Langeweile und entzieht sich einer endgültigen aggressiven Kritik immer noch so grade eben im letzten Moment.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eyes Like Snow

Veröffentlichung

5/2010

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal