Inmitten des Waldes aus Brasilien und Mortualia aus Finnland teilen sich einen Langspieler.
Und es ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, weswegen diese Zusammenkunft hat geschehen sollen, hört man sich jedoch ein, so fällt auf, dass sich beide Truppen der depressiven Thematik widmen.

Inmitten des Waldes eröffnen mit einem surreal-genialen Klavierintro von Newton Schner, der nebenbei ja auch als Mastermind von Lebensessenz ein Begriff sein dürfte.
Daran anschliessend knüpfen sich zwei völlig andersartige Kompositionen, geschmiedet aus primitivem Schwarzmetall, dominiert von einer eiskalten Schreistimme und beseelt vom Geiste des Jenseits.
Schneckentempo liegt an, ausserdem akustische Proberaum-Romantik.
Auf diese Art schunkelt man behäbig in Richtung Zweitwelt, ohne dass sich jemand dafür interessieren müsste - aber das Klavierintro ist bombig!

Die zweite Hälfte gehört King Diamond... nein, Moment... Mortualia besetzt die zweite Hemisphäre.
Es war die Falsett-Stimme von Meister Shatraug - kein Geringerer verbirgt sich nämlich hinter Mortualia - die mich spontan und fälschlicherweise in Richtung Kim Bendix Petersen verwiesen hat.
Wobei, zieht man die recht rockigen Gitarrenrhythmen hinzu, so schrammt man durchaus dicht vorbei am King, songwritingtechnisch trennen beide Artisten hingegen Dimensionen.
Unterschwellig und kriechend verteilt Shatraug seine Botschaften, greift zwischendurch zurück auf eine alberne Klarstimme und schrammelt hörbar gleichgültig seine drei Beiträge herunter.
Dabei wirkt und klingt er aber zu jeder Sekunde patenter und präsenter als seine südamerikanischen Vorredner, was eventuell in der Natur der Sache liegt, denn einem Finnen kauft man Black Metal nun einmal leichter ab, als einem Beach Boy.
Soundtechnisch hingegen gehen auch Mortualia baden.

Absolute Low-Budget-Produktion die neben wenig Sinn vorrangig der Eindruck verinnerlicht, man wäre auf die schnelle Mark aus.
Deshalb sollten ausser den reichen Allessammlern auch keine Metal-Fans auf die Idee kommen, sich die Scheibe unbedingt ins Haus holen zu müssen - anderweitig sind die Kohlen besser und lohnenswerter angelegt.

 

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

 

Dunkelheit Produktionen

Veröffentlichung

 

2/2010

Format

 

CD

Land

   

Genre

 

Black Metal