Selten hatte ich so viele Probleme die richtigeb Worte für eine Scheibe zu finden, wie es im Falle des Erstwerks "The Book Of Blood" der Paderborner Thrash-Bande Gods Will Be Done der Fall war. Das liegt ganz einfach daran, dass in meinen Augen das Werk eigentlich relativ viele Pluspunkte sammeln kann, aber einfach durch einige wenige Verfehlungen leider wieder runtergezogen wird.

Aber fangen wir bei dem an, was ich echt gut finde, denn dies, so bin ich mit mir übereingekommen, überwiegt eigentlich in der allgemeinen Übersicht.
Bei "The Book Of Blood" handelt es sich, wie Booklet und Titel schon vermuten lassen, um ein sehr religionskritisches Werk, manch einer würde sogar blasphemisch sagen. Besonders hervorheben möchte ich hier die Illustrationen im Booklet, da diese mal von den üblichen Gepfählten INRIs, umgedrehten Kreuzen und obligatorischen Pentagrammen weggehen, bzw. diese überhaupt nicht vorhanden sind. Stattdessen finden sich recht modern gehaltene Schattenrissskizzen von maskierten (christlichen) Terrorpredigern mit Waffenlager und Talar, man sieht die Schlange (den Sündenfall) aus dem Hosenstall eines Priesters auf das Gesicht eines Chorknaben zukriechen und weitere in der Realität mehr oder minder verwurzelte Anspielungen.
Auch das, was textlich geboten wird, ist noch relativ kritisch und realitätsnah gehalten, so bieten Titel wie "The Mark Of Cain", "Divine Brutality" etc. einem auch mal Stoff zum Nachdenken und nachhaltige Kritik, halt mal etwas anderes.
Soundtechnisch erfolgt nun leider das Schisma; der Sound und auch das Riffing an sich sind herrlich old-schoolig gehalten, ein strammes Hallo an die Grössen der amerikanischen Thrash-Szene oder zumindest daran, wie diese mal klangen, also für mich kein Grund zu meckern. Die Produktion an sich ist zwar recht hochwertig, jedoch nicht überproduziert und trägt gut dazu bei, den sowieso schon bis zum Anschlag geprügelten Aggressionspegel auch oben zu halten, das Tempo der Songs erledigt den Rest, man kommt nur mal selten aus dem 200 Bpm-Bereich heraus. Mit dem Sound muss ich der Band jedoch leider auch ein sehr fieses Stigma attestieren, dass sie, wie ich eingangs bereits erwähnte, in meinen Augen einfach runterzieht. Der Gesang, der bei Gods Will Be Done fabriziert wird, geht nämlich mal so gar nicht! So sehr man sich auch damit brüsten mag, Old School mit moderneren Sounds zu verbinden, bei gesanglichen Hard- bis Metalcoreanleihen hört für mich das Verständnis auf und wenn wir schon in der Kategorie "was mich am Gesang nervt" sind, die Sprechgesangs-Passage bei "Last Confession" hätte man wohl besser vom Album gelöscht.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Stargazer Records

Veröffentlichung

11/2009

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal