Gibt es salonfähigen Metal? Sind alle Grenzen schon ausgereizt, alles Kombinierbare kombiniert? In Tormentata Quiete beweisen das Gegenteil. Die italienische Gruppe erlebte bereits einige deftige Besetzungswechsel, rühmt sich aber nach wie vor damit, einen einzigartigen Sound zu haben.

Und tatsächlich. Was hier alles eingebaut wurde um die traditionellen Klänge verzerrter Gitarren aus ihrer Festgefahrenheit zu befreien! Da bekommt der Hörer unter anderem ein Saxophon auf die Ohren, man versucht sich an der guten alten Hammond-Orgel und mal wieder experimentiert man mit dem Zweispiel von weiblichem Klargesang und männlichen, blutig kehligen Kreischlauten.
Es gibt viele Momente auf "Teatroelementale" die eher an einen Abend im Jazzclub erinnern als an ein Metal-Album. Harte Gitarrenstücke, unterlegt mit kräftigem Doppelpedal-Gekloppe, verwandeln sich plötzlich in ein jazziges Besinnungswerk, ein Piano setzt ein, der Bass übernimmt die Führung, gern steigt auch das Saxophon mit zu.

Der Sound ist wirklich aussergewöhnlich und mal wieder nur anhand mehrerer Vergleiche zu erläutern. Zu nennen sind hier Elemente aus Bands wie Lacuna Coil, Cradle Of Filth und was die Progressivität angeht, Vintersorg.

Leider werde ich mir auch hier eine Punktevergabe vorenthalten. Ich denke, bei "Teatroelemtale" handelt es sich um ein Konzeptalbum, eine wichtige Verwobenheit von Text und Musik. Nicht zuletzt die ständigen Zwischenspiele, "Monologo", in denen der Titel Programm ist, stellen dies unter Beweis. Da ich leider so gut wie kein Italienisch verstehe, bleibt mir das lyrische Konzept vorenthalten. Was sehr schade ist, denn rein musikalisch ist die vorliegende Scheibe definitiv hörenswert für weltoffene Stahlköpfe, die sich gern mal nachdenklich am Kinn reiben und der Innovation nicht abgeneigt sind. In Tormentata Quiete haben hier Grossartiges geschaffen, da bin ich mir sicher.

Da sich mir aber leider das Konzept aufgrund sprachlicher Barrieren verschliesst, ist ein wichtiges Bewertungskriterium unbestimmt, deshalb bleibt es dabei in Worten statt in Punkten dieses Album zu empfehlen. Es ist interessant, experimentell und deckt alle Stufen der Emotion ab. Hier waren begabte Musiker am Werk.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

My Kingdom Music

Veröffentlichung

10/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal