Wenn aus Österreich guter Black Metal kommen darf, dann schätze ich mal, dass auch aus der Schweiz guter Death Metal kommen darf - warum auch nicht.
Ein wenig voll nimmt das Schweizer Quartett den Mund dennoch, wenn es Titel wie "Infiltrate... Oblliterate... Dominate..." wählt, aber na gut, jede Nation darf mal träumen und sei sie noch so klein. Seit nun mehr zwölf Jahren, machen Requiem schon die Schweiz und Umland unsicher und haben im Laufe ihrer Karriere bisher 3 Alben produziert, mit "Infiltrate..." erscheint dieses Jahr das vierte.

Ist der Titel der Scheibe noch für die 4 Musiker als Staatsbürger ein Wunschtraum (oder wohl eher ein kritischer Hinweis auf das Verhalten gewisser anderer Nationen, Anm. d. Red.), so trifft er doch auf das, was auf der Scheibe passiert ohne Kompromisse und uneingeschränkt zu.
Was hier stattfindet, kann man am besten mit einer Dreiviertelstunde erbarmungslosem Old-School-Death Massaker beschreiben, Gefangene werden keine gemacht und wer auf so etwas nicht steht, kann das Review hier und jetzt wegklicken und weiter mit Barbie spielen gehen. Alles, was sich in den letzten 25 Jahren auf dem Gebiet des Death Metal getan hat, haben Requiem anscheinend einfach aus ihrem Gedächtnis gelöscht oder ignorieren es einfach. Wie auch immer, Trends oder Standard-Death Metal, wie er einem so nervig an jeder Strassenecke hinterher geworfen wird, gibt es hier nicht. Ein erfrischender Mangel an Neuem, so zu sagen. Das Schöne ist jedoch, dass Requiem so klingen wie Death Metal Bands vor 25 Jahren, jedoch geht das Quartett an ihre Musik mit wesentlich mehr Können heran, als einige der Pioniere es leider taten.
Vor allem in Mid-Tempo Parts zeigt sich anhand des recht ausgeklügelten Schlagwerks, wie toll die Schweizer es draufhaben. Das Ganze wird unterstützt von eingängigem, treibenden Gegrunze und mindestens genauso eingängigen, sägenden Gitarren und voilà: fertig ist der hervorragende Old-School Mix. Doch halt. Irgendwas fehlt in dieser Aufzählung. Richtig: die Schlagzeug Breaks. Besonders diejenigen, die vom Bass unterstützt werden, machen so richtig Laune und streuen eine ordentliche Portion Abwechslung in die Scheibe ein, vor allem weil sie nervige Beat-Down Parts ersetzen! Danke!

Alles in allem liefern Requiem mit der neuen Scheibe ein ordentliches Geschoss Todesblei der alten Schule ab. Wer auf den Kram steht, sollte definitiv reinhören, wer nicht: ach geht weg, wenn ihrs nicht mögt.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Twilight

Veröffentlichung

8/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal