Cataphraktus sind fünf Grünschnäbel aus Baden-Württemberg, die vor einigen Jahren beschlossen haben sich zusammenzutun, um ihrer latenten Leidenschaft nach schwermetallischen Klängen zu fröhnen und irgendwann einmal den Sprung auf CD und in die heimatliche Black Death Metal-Szene zu schaffen.
Da kein Label greifbar war, das sich dem Quintett und dessen erstem Langspieler "Atervist" zugetan fühlte, veröffentlichte man diesen kurzerhand selbst - und schickte ein Exemplar zu schwermetall.ch in die Schweiz...

Gut sind sie nicht, die Herrschaften - aber interessant.
Sehr interessant sogar.
Und dadurch auch wieder nicht schlecht.
So sind es die einfachen, zur Verfügung stehenden Mittel, die Cataphraktus vorbildlich nutzen, um möglichst viel zu bewirken.
Klanglich einspurig und dünn werkelt man vor sich hin und jagt jedem Soundfetischisten einen Schauer nach dem anderen über den Rücken.
Dies begünstigt andererseits aber die instrumentale Transparenz und jeder Klangkörper erhält ein gleichgrosses Stück vom Volumenkuchen - auch gewinnt der Hörer Einblick ins nicht immer rhythmisch unfehlbare Handwerk von Gitarrist und Schlagzeuger.
Vorrangig ist es aber das Songwriting, das mein Interesse weckt.
Wie ein schweizer Uhrwerk flicken die Karlsruher verschiedenste Melodiefetzen, Riffs und Bridges aneinander und kreieren damit ein eigenes kleines Universum kompositorischer Vielseitigkeit.
Hierbei verliert man zu keinem Zeitpunkt die Grundordnung aus den Augen und müht sich redlich, als Musterschüler seines Musiklehrers davonzukommen.
Und wäre die Produktion sowie der Gesamteindruck nicht so schwerwiegend dem Amateurlager entnommen, man würde keinen Grund finden, um an "Atervist" herumzunörgeln.

Einen Kassenschlager hauen Cataphraktus mit ihrem Debut-Eigengebräu also nicht raus, eine treffliche Standortbestimmung aber allemal.
Vermutlich wird die Band während der kommenden Jahre der Auslösung zum Opfer fallen und im unendlichen Ozean des Schwermetalls versinken, ohne jemals zu Ruhm und Ehre gelangt zu sein; sollte man sich entgegen meiner Vermutung aber mausern und die Schwelle zur Labelreife überschreiten, so wird man von sich hören lassen - und das wohl durchaus beständig.
Ich bewahre abwartende Haltung und gebremsten Optimismus.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

8/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal