Die besagte Horde besteht mittlerweile schon seit 1995, also schon ziemlich lange, und hat in diesem Zeitraum zwei Schlagzeuger und einen Bassisten verbraucht, die jedoch alle drei lediglich zu live-, bzw. Session-Zwecken gebraucht wurden. Es gab ausserdem ein Demo, zwei Splits und zwei EPs, wobei die letzte, ein Hassbolzen namens "Nuclear Storm" schon auf Hells Headbangers Records erschien, die nun auch das Debut Album "Nailed" ausbringen, in meinen Augen fast immer ein Symbol für Qualitätsgeballer.
Auf "Nailed" legen Destruktor dann auch ordentlich vor, gespielt wird hier Death Metal der alten Schule mit einer ganz ganz grossen Kelle Black/Thrash Metal drinnen, eine Freude für die Ohren. Wenn man sich das so anhört, weckt es den Eindruck, als hätten die zwei Australier irgendwann Ende der 80er Jahre aufgehört Musik zu kaufen und nur noch das alte Zeug gehört und in ihren Hirnen konserviert, bis nichts anderes mehr drinnen war. Aber hier herrscht nicht nur unbarmherziges Geballer, so schön das auch sein kein, sondern neben all dem Gegrunze und Geknüppel kann der geneigte Hörer, wenn er denn die Musse hat, auch das eine oder andere Stück Epik hören. Auf eine brutale und aggressive Art und Weise natürlich, aber dennoch Epik.
Wie es sich für diese Sparte von Musik gehört, ist auch der Sound des Albums entsprechend gehalten. Die zwei Australier kümmern sich nicht um glasklare Töne und mehrlagige, aufwendige Arrangements mit drölf gesampelten Instrumenten, nein, hier gibt es mumpfige, bassige Gitarrentöne und im Hintergrund ein stampfendes Schlagwerk, das so ähnlich klingt wie Nägel, die durch Knochen in ein Holzkreuz getrieben werden. Daher vielleicht auch der Titel?
Alles in allem ist "Nailed" ein verdammt gutes Debutalbum, auf dem Destruktor definitiv aufbauen können, ich frage mich nur, warum es 14 Jahre dauern musste, bis es fertig war. Hoffentlich kommt die nächste Scheibe etwas früher und dann vielleicht sogar etwas mehr im Stile der "Nuclear Storm" EP, die durch ein wenig mehr Tempo und ein wenig mehr Thrash und Aggression statt Brutalität aus allen Rohren bestechen konnte, doch auch wenn ich das ein bisschen vermisse, unbedingte Kaufempfehlung.
Wer auf eine volle Ladung brutalen Oldschool-Death mit Black und Thrash Einflüssen steht, der ist bei Destruktor 100-prozentig an der richtigen Adresse und kann unbesehen zulangen.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Hell's Headbangers Records |
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Veröffentlichung |
7/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |