Nach rund 16 Jahren meldet sich die holländische Todesblei Formation wieder zurück und legt mit "Resurrection Macabre" ihre fünftes Studioalbum vor. Kompromisslos wird an alten Taten angeknüpft, ohne sich dabei jedoch selbst zu kopieren. Somit gibt es trotz, oder vielleicht sogar wegen, der langen Pause eine klangliche Weiterbildung zu verzeichnen. Schwere Gitarrensalven und vor allem exzellente Schlagzeugarbeit dominieren das aktuelle Werk der Holländer. Aussergewöhnlich, aber durchaus passend ist der Gesang, welcher um einiges tiefer und manchmal leider auch etwas monoton aus den Boxen klingt und das Klangbild abrundet.

Wie aus den alten Werken gewohnt, hat Bandkopf Patrick Mameli erneut für Lyrik, sowie einen Grossteil der Musik gesorgt. Besonders zu erwähnen gibt es meiner Meinung nach Peter Wildoer’s fabelhafte Arbeit am Schlagwerk, welche der dumpfen Gitarrenwand eine unglaubliche Dynamik verleiht. Nach dem Opener "Devouring Frenzy" ist die Marschrichtung des gesamten Albums bekannt – "straight forward" lautet die Devise! Was das Death Metal Herz auf Anhieb erfreut, kann für Fans der alten Werke jedoch zur schweren Kost werden. Wo sich früher thrashige Rhythmusgitarren mit abwechslungsreichen Harmonien paarten, herrscht heute eine brachiale Klangwand. Der Anteil an Gitarrensolis hat deutlich abgenommen. Umso mehr dominieren kraftvoll produzierte Gitarrensalven und rasende Blastbeat Attacken. Was nach einigen Durchläufen jedoch zum Tragen kommt, ist die fehlende Abwechslung, welche besonders Fans der alten Werke sehr zu schätzen wissen. Entsprechend schwierig ist es, auf "Resurrection Macabre" Höhepunkte hervorzuheben, da sich alle Stücke auf ähnlichem Niveau befinden und sich zugleich auch sehr ähnlich anhören. Wer jedoch gefallen an einer ordentlichen Portion Death Metal der alten Schule findet, sollte sich "Devouring Frenzy", "Horror Detox", "Hate Suicide" und "Synthetic Grotesque" als Anspieltipps notieren.

Die Monotonie tut der Gesamtwertung jedoch kaum einen Abbruch, was nicht zuletzt auch an der druckvollen Produktion liegt. Somit ist das aktuelle Werk der Holländer stets ein Garant für fliegende Haare im heimischen Wohnzimmer und zukünftig hoffentlich auch in den europäischen Clubs. "Resurrection Macabre" ist ohne Zweifel ein gelunges Comeback, welches Lust auf mehr macht. Tipp: die Limited Edition gibt es in einer edlen Kartonverpackung zu ersteigern und beinhaltet zusätzlich drei Bonustracks, welche für die von mir erwünschte Abwechslung sorgen. Willkommen zurück!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Mascot Records

Veröffentlichung

6/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal