Die selbsternannten Reformatoren des Black Metal sind zurück und haben ein neues Album im Gepäck.
Die Rede ist von den Amis von Wolves In The Throne Room aus Olympia (Washington) und ihrem, so glaube ich, dritten Langspieler "Black Cascade".
Bei mir fällt diese pseudo-revolutionäre Macherei zwar nicht unbedingt auf fruchtbaren Boden, da auch die Wölfe im Grunde nichts Neues aus dem Hut zaubern, dafür erntet die Musik an sich auch ohne die ihr angedichteten Allüren meinen vollen Zuspruch, denn akustisch bewegt man sich back to the roots und verzückt sowohl moderne Nostalgiker wie auch schwermetallische Grünschnäbel mit sicherer Hand...

Zum Zwecke der Rezension von "Black Cascade" hangele ich mich chronologisch am vielsagenden Beiblatt der Platte entlang, welchem ich dankbar zumindest die wesentlichsten Informationen entsauge.
Zunächst einmal plakatiert man mit der grenzenüberschreitenden Machart seines Schwarzmetalls, dem wie üblich Ambient-, Drone- und sonstige Einflüsse zugegeben worden sind, was auch völlig in Ordnung geht.
Sodann verweist man auf den Sound, der trotz oder gerade wegen der Verwendung alter Röhrenverstärker, eines 2-Inch-Tape-Recorders sowie einer 1973er Neve-Console durchweg schwer und kraftvoll ausgefallen ist - auch dies kann ich bestätigen, da die Klangqualität in der Tat brachial daherkommt und den Synthie-Parts eine mächtige Erhabenheit verleiht, ohne die das Album markant geschwächelt hätte.
Das übrige Promo-Geseiere über Meditation, Alchemie und die heimische Natur verbuche ich unter "Nebensächlich".
Aufmerksam lausche ich lieber den gefälligen Kompositionen, die - wie bereits angesprochen - sehr ursprünglich gewandet worden sind und neben übermächtigem Ambient-Einschlag auf dessen Zurückhaltung setzen, was "Black Cascade" üppige Rohheit beibringt.
Auch die Frauenstimme von Jessika Kenney fiel dem Rotstift zum Opfer - Nathan "Der Rabe" Weaver füllt den Platz am Mikrofon alleine aus.

Ansonsten nichts Neues im Staate Washington.
Wolves In The Throne Room haben ein frisches Album draussen und überzeugen mittels der Besinnung auf die eigenen Wurzeln sowie partiell auf die Wurzeln des Black Metal an sich.
Dieser Ausflug zurück zum Anfang bietet ausreichend Tonmaterial für vier Singspiele, die es auf ordentliche fünfzig Minuten bringen - Value For Money = Daumen nach oben.
Daher gilt:
Sowohl die eingefleischten Wolves In The Throne Room-Anhänger als auch diesbezügliche Rookies dürfen zuschlagen!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Southern Lord

Veröffentlichung

5/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal