Rein vom Gefühl her würde ich sagen, dass "In Narcosis" doppelt so lang gewesen wäre, die Musiker aber ihre Stücke einfach in doppelter Geschwindigkeit aufgenommen haben und uns einen 32-minütigen Blastbeat vorlegen.

Natürlich weiss ich, dass die Jungs aus Florida nicht so vorgingen, aber es wäre eine Möglichkeit. Tatsache ist, dass die meiste Zeit geblastet, geknüppelt, geschreddert, gequietscht, gekreischt und gegrowlt wird auf Teufel komm raus. Und sogar der versteckt sich im hintersten Höllenloch angesichts dieser ungezügelten Aggression die hier verewigt wurde. Bangerfreuden gibt es da selten – sind aber auch vorhanden – das ist eher was für die "ich-hau-einfach-allen-in-die-Fresse" Moshpit-Fraktion.

Songstrukturen sind teilweise natürlich etwas schwer zu erkennen, aber auf jeden Fall vorhanden. Genauso, wie es für eine Band in solch einem Geschwindigkeitsrausch auch sehr abwechslungsreich ist. Denn es wurden immer wieder bangbare Mid-Tempo Parts verbaut, die allerdings teilweise extrem strange anmuten und einen manchmal ganz schön vor den Kopf stossen.

Klar werden viele anfangs sagen, dass es ewig nur dahin geknüppelt und verdammt anstrengend ist, anstrengend ist es auch wirklich, aber wenn man sich die Scheibe öfter anhört, kommt man auf die genialsten Gitarrenstücke drauf. Da hat man sich echt viel Mühe gegeben. Hin und wieder sind allerdings Gitarren- und Schlagzeugparts so zerfahren, dass es klingt, als stünden sie im Krieg gegeneinander. Das ist manchmal wie im Jazz, wenn man denkt, "das passt nicht zusammen" und nach genauerem Überlegen kommt man drauf, dass es doch passt, aber ganz schön schwerer Scheiss ist – wobei ich Scheiss nicht im negativen Sinne meine.

Eines der extremsten Stücke und für Grinder wohl das absolute Top-Stück, ist sicher "The Iron Lung Has Failed Us". Mir gefällt der zwar schnell beginnende, jedoch überwiegend im Mid-Tempo gehaltene Kracher "In Perpetual Narcolepsy" sehr gut. Rein vom Klang und Liedaufbau her würde ich sagen, dass ab "The Iron Lung Has Failed Us" ältere Aufnahmen auf den Silberling gepresst wurde, scheint doch hier der Grind-Anteil zu lasten der Death-Einflüsse zuzunehmen und die Bässe verschwinden plötzlich fast komplett.

Leider kann ich von den Jungs keine offizielle Seite, ausser der auf MySpace, finden und auch diese ist nicht gerade mit Informationen gespickt.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Candlelight Records

Veröffentlichung

3/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal