Merciless Records haben sich dennoch dazu durchgerungen, "Human Breeds Evil" auf den Markt zu werfen - und so ganz unrecht hatten sie damit nicht...
Khazad Dhum gehen nämlich mit dem Old School-Bonus ins Rennen, der bei Nostalgikern wie mir stets üppiges Gewicht in die Waagschale wirft.
"Human Breeds Evil" klingt aber nicht vollständig antik, sondern deutet die Entstehungszeit nach dem Jahrtausendwechsel recht deutlich an.
So könnte Meister Johann mit seinen Schreivocals heutzutage auch bei diversen Death Metal-Truppen anheuern und auch das zumindest ansatzweise wuchtige Songwriting suchte man vor fünfzehn Jahren in dieser Form vergebens.
Überwiegend bewegt man sich aber auf ursprünglichen Pfaden, was sich auch oder besonders in der rustikalen Instrumentierung widerspiegelt.
Traditionell knistert und poltert das Schlagzeug vor sich hin, dazu trägt die Gitarre knöcherne Riffs am laufenden Band - und alles klingt ein bisschen nach den Proberäumen der Gegenwart.
Grösstes Manko von "Human Breeds Evil" ist das fehlende gewisse Etwas - eine einprägsamere Strukturierung beispielsweise hätte die Scheibe durchaus zum Dauerläufer machen können; so zeigt man sich relativ einfallslos und wird bei anspruchsvollen Gemütern keinen Blumentopf gewinnen, da sich die Melodien einfach nicht in den Gehörgängen festhalten können und ebenso schnell vergessen sind, wie sie aufgenommen wurden.
Eine zweischneidige Klinge also, die Khazad Dhum da vor sechs Jahren geschmiedet haben.
Ich wage zu bezweifeln, ob das Material seinerzeit besser funktioniert hätte, möchte dies aber natürlich nicht ausschliessen.
Für mich ist "Human Breeds Evil" eine nette Reminiszenz an die frühen Tage des deutschen Schwarzmetalls und immer wieder einen Hördurchlauf wert.
Einfach und gut!
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Merciless Records |
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Veröffentlichung |
12/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |