Myrkvar werden angekündigt als Mischung aus Heidevolk, Manegarm und Eluveitie.

Wir alle wissen, dass Plattenfirmen mit derartigen Vergleichen nicht sonderlich zimperlich verfahren, wenn es darum geht, die CD-Käufe anzukurbeln.
Da heisst es also mit kritischen Ohren genau hinhören und herausfinden, inwieweit die gezogenen Vergleiche hinken oder eventuell auch zutreffen.

Zurück zu Myrkvar.
Die Holländer werden mir also als Mischung aus Heidevolk, Manegarm und Eluveitie untergejubelt, was eine gewisse Erwartungshaltung meinerseits zur Folge hat.
Neugierig mache ich mich also über den Debut-Langspieler "Als Een Woeste Horde" her und stelle schnell fest, dass der zuständige Werbetexter nicht zuviel versprochen hat.

In der Tat gebärden sich Myrkvar als schlagfertige Kombo aus dem Pagan Viking Folk-Bereich, haben ihre Durchschlagskraft aber nicht zuletzt einer heftigen Prise Schwarzmetall zu verdanken, die sich in jeder der neun Kompositionen wiederfindet.
Auch schliessen die fünf Oranjes in instrumentaler Hinsicht zu den grossen Brüdern des Genres auf und zögern nicht, typische Klangkörper wie eine Violine oder ein Cello in die Bresche zu werfen.
Hierbei geht man zwar nicht minder geschickt, jedoch ein üppiges Stückchen dezenter zu Werke als beispielsweise Eluveitie bei Stücken wie "Your Gaulish War".
Dies steht den Singspielen aber nicht schlecht zu Gesicht, denn so behält der Black Metal durchgehend eine tragende Rolle und braucht sein Dasein nicht als schmückendes Beiwerk zu fristen.
Das bedeutet, dass Myrkvar während der gesamten Spielzeit an ihrem energischen Stil festhalten und sich auch durch gelegentliche Ruhephasen nicht aus der geordneten Raserei bringen lassen.
Ein Quäntchen mehr Ordnung hätte der Produktion sehr gut zu Gesicht gestanden, denn - und ich möchte mich nicht über schlechten Sound beschweren - irgendwie hält sich bei mir der Eindruck, nicht den vollen klanglichen Umfang der instrumentalen Darbietung miterlebt zu haben.

Nichtsdestotrotz habe ich mit "Als Een Woeste Horde" ein sehr überzeugendes Debut vorliegen, welches erhebliche Hochstimmung beim tanzenden Volke verursachen dürfte und Myrkvar zu einer erstklassigen Live-Band adelt.
Zwar verbergen sich in manchen Ecken des Albums unschlüssige Stellen und auch an der Abwechslung im Songwriting darf gefeilt werden, dennoch erntet die Platte mein Einverständnis - schliesslich reden wir vom Erstling einer aufstrebenden Band - und ich würde in den kommenden Jahren davon gerne mehr zu Ohren bekommen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Shiver Records

Veröffentlichung

12/2008

Format

CD

Land

Genre

Pagan Metal