Die Genfer Jungs präsentieren auf 75 Minuten ihre Beobachtung der Entstehung der Welt. Dem Konzept entsprechend urgewaltig und erbarmungslos ist der Silberling geworden. Um einen Vergleich zu ziehen: Naturkatastrophen wie der berühmte Vulkanausbruch von Krakatau oder der das Erdbeben von Valdivia, welches auf der Richterskala immerhin 9.5 erreichte, halten knapp für eine Vorstellung dieses monströse Werkes her. Gegen diese ungeheuren Kräfte stellen sich die trügerische Ruhe und die scheinbare Sanftheit der Ozeane, welche auf "Myrra, Mordvynn, Marayaa" als Kontrastmittel dienen.
Beschrieben werden die Geschehnisse thematisch passend mit einem zähflüssigen, prächtig tiefen Vierseiter, unverdaulichen Gitarrenwände und einem gnadenlos heftigem Schlagzeugspiel. Rorcal schaffen sich abseits von konventionellen Doom- oder Post-Hardcore-Strukturen ihre eigene Nische und bauen diese zu einem gelungenen Hybrid aus. Das Quintett nutzen die freigespielten Räume ausgiebig ohne dabei ihr durchaus auch hörbaren Wurzeln und Vorbilder zu verneinen. Anhänger der beiden oben erwähnten, klassischen Genres werden trotzdem an ihre Grenzen stossen und das ist gut so.
Bewährungsprobe glanzvoll bestanden. Die Scheibe lädt zu einer intensiven Reise fern von Raum und Zeit ein. Ob Darwin- als auch Kreationisten von "Myrra, Mordvynn, Marayaa" gleichermassen begeistert sein werden? Wen interessiert das schon, mein schmerzender Nacken ist mir Beweis genug!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Thundering Records |
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Veröffentlichung |
10/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Doom Metal |