"Dis" Bands gibt es wie Sand am Meer. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Tribut Gruppen, die den Anarcho Punks Discharge huldigen. In diesem Fall ist die Lage allerdings ganz anders, denn mit Punk haben Disloyal überhaupt nichts am Hut.

Death Metal aus Polen ist angesagt. Unsere Nachbarn verfügen über eine reiche Szene in diesem Bereich und auch Disloyal bilden da keine Ausnahme. 1997 gegründet legt der Vierer nun mit "Prophecy" das dritte Album vor. Wenn von Death Metal aus Polen die Rede ist, kommt man an Vader nicht vorbei. Disloyal erinnern auch an Vader, allerdings sind sie etwas schneller und auch ein wenig extremer. Auch der klassische Ami Death Metal à la Morbid Angel hat bleibende Spuren hinterlassen. Aber gerade das schnelle an Disloyal ermüdet nach einiger Zeit, es wird einfach zu viel auf Geschwindigkeit gesetzt. Und darunter leidet die Abwechslung...

Auch die Produktion ist nicht so ganz astrein. Das Schlagzeug klingt mir viel zu "holzig" und monoton, die Doublebase tackert oftmals etwas unmotiviert vor sich hin. Die Gitarren scheinen mir gerade bei den Solos viel zu leise abgemischt. Ein Lob verdient hingegen der Gesang: eine tiefe Gröhlstimme (gut zu verstehen!) wird von manischen Schreien unterstützt.

Aufgrund der hohen Geschwindigkeit wird der Musik etwas die Kraft genommen, mehr langsamere Abschnitte hätten "Prophecy" gut getan. Das wär ein guter Weg gewesen mehr "Heavyness" in die neun Stücke zu bringen. Disloyal haben weiterhin vegessen so etwas wie Höhepunkte in ihre Musik einzubauen. Die ganze Platte rauscht im D-Zug Tempo an einem vorbei, es bleibt kaum etwas hängen. Auch die Spielzeit fällt mit knapp 30 Minuten nicht gerade üppig aus...

Wer auf schnellen und kompromisslosen Death Metal steht kann hier mal antesten. Man sollte aber nicht zu viel erwarten, sonst könnte man enttäuscht werden. Neu erfunden wird das Rad auf diesem Werk jedenfalls nicht, aber sei es drum...

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

No Colours Records

Veröffentlichung

11/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal