Lords im Bandnamen oder einzelne Bandmitglieder, die Lord irgendwas heissen, sind mir suspekt. Um es frei mit meinem Lieblingsoger zu sagen: Haben die etwas zu kompensieren? Da gibt es Lord Belial, Lord Wind, Lord Ahriman, Lord Grummelbrummel, LordI oder eben auch Lord Agheros. Meinen diese Lords, durch einen blossen Titel mehr her zu machen? Wie dem auch sei, lassen wir uns durch seine Lordschaft einfach nicht beeinflussen und lauschen wir den Klängen des italienischen Ein-Mann-Projektes.

Recht flach und ruhig geht es los, synthetische aber warme Klänge bestimmen das Intro. Es folgt ein interessanter Übergang mit so einem komischen Ratschefisch und dann geht es endlich richtig los... oder auch nicht. Es ist bei Lord Agheros ein bisschen so, wie bei Empyrium auf deren Erstlingen. Soundlandschaften fliessen angenehm vorbei, aber wirklich viel passiert nicht. Auch die Instrumentierung ist sehr ähnlich. Bombastische Synthesizer dominieren, Streicher und Chorsamples prägen die Stücke. Hinzu kommen melodietragende Instrumente wie Klavier oder akustische Gitarre. Im Hintergrund sind dann noch ein Schlagzeug und eine verzerrte Gitarre zu finden.

An Empyrium kommt der Herr natürlich nicht heran – soviel direkt vorweg. Dennoch schlägt er sich einigermassen gut. Schnell gehen solche Keyboardverwässerten Alben wie "As a Sin" vor lauter Kitsch nach hinten los. Aber die Melodien sind gut und der pompöse Hintergrund passend. Falls man in der Stimmung für gediegene Hintergrundmusik ist, könnte Lord Agheros die richtige Wahl sein. Wenn es dagegen krachen soll, bloss die Finger von diesem Album lassen.

Der Gesang pendelt zwischen blackmetallischem Gekreische und klarem Sprechgesang. Für die letzten beiden Stücke hat sich der Lord der Unterstützung einer Lady versichert, was auch ganz gut passt.

Zum Schluss noch ein paar Worte über den Sound und das Songwriting, da dieses bei Einzelkämpfern oftmals die Sollbruchstelle darstellt. Die Gitarren sind sauber gespielt, besonders die akustischen fallen positiv auf. Bei den Keyboards kann man auch nicht meckern, diese hören sich ausreichend kräftig an. Bei den Drums vermute ich einen Computer am Werke, kann es aber nicht belegen. Die Schläge von Snare und Hihat hören sich meiner Meinung nach zu gleichförmig an, um von einem Menschen gespielt zu sein. Da das Schlagzeug aber eh recht dezent ist, fällt es auch nicht zu negativ auf.

Alles in allem ist "As a Sin" ein nettes Album für einen gemütlichen Abend auf der Couch. Es fehlt jedoch das gewisse Etwas, das 1996 das Empyrium-Debut auszeichnete.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

My Kingdom Music

Veröffentlichung

10/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal