Zum zehnjährigen Bestehen der Formation - addiert man die paar Jahre, während man unter anderem Namen agierte - veröffentlichten Thronar vor ein paar Wochen ihr zweites Album "Unleash The Fire". Fast wie in einem Filmsoundtrack wird man auf diesem Album begrüsst. Das Präludium zum Krieg wird seinem Titel wahrlich gerecht. Eine reiche symphonische Instrumentierung und eine Erzählung leiten die Scheibe sehr stimmungsvoll ein und danach geht der Krieg erst recht los.

Mit reichlich Synthesizer und Bombast wird man beim ersten Hördurchlauf sprichwörtlich erschlagen. Dieses Album allerdings zu diesem Zeitpunkt schon ad acta zu legen, wäre viel zu verfrüht. Zwar ist der Synthesizer klar ein zentrales Instrument, allerdings ist der Hintergrund vielfach auch nicht zu verachten, auch wenn dieser nicht sehr oft im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Von Blastattacken bis hin zu Hymnen epischen Ausmasses - samt pompösen Fanfaren - wird hier ein breites Spektrum abgedeckt. Dass hierbei nicht auf überfröhliches Gedudel gesetzt wird, ist umso erfreulicher. Mit ihrer kriegerischen Stimmung erinnern Thronar bei Zeiten durchaus auch an Grössen wie Amon Amarth, wenn auch deutlich folklastiger.

Leider hat das Album auch so seine Schwachstellen, insbesondere während den einzelnen Strophen. So hört sich vieles an, als ob es einfach dahingespielt wurde, ohne auf irgendwelche Feinheiten zu achten, welche die Musik abseits des Gesangs interessant gestalten könnte. Genannter Gesang bringt wenigstens etwas Abwechslung mit sich, wenn er zwischen Growling, pathetischer Sprecheinlagen und Klargesang abwechselt.
Es fehlt dem ganzen allerdings oftmals einfach an musikalischer Tiefe, in welcher man als Hörer versinken könnte. Mit dafür verantwortlich ist auch die sehr trockene Produktion, welche insbesondere dem Schlagzeug zusetzt. Ausserdem muss man der Synth-Abteilung leider auch vorhalten, dass der Klang der Instrumente vielfach einfach zu sehr nach Synthesizer riecht, als dass man sich davon fesseln lassen könnte.

Nun ist es schwer, abzuwägen, wie man dieses Album korrekt bewerten soll. Auf der einen Seite gibt es wirklich ein paar sehr gute Ideen, die auch angemessen umgesetzt wurden. Vieles birgt noch Potenzial in sich, aber mindestens genauso viel wirkt viel zu uninspiriert und aufgesetzt. Und auch ein persönlicher, gut gemeinter Rat: Klischees sind lustig und einfach zu erfüllen, aber früher oder später sollte man davon loskommen. Das gilt auch für den Pagan/Viking Metal.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Twilight Vertrieb

Veröffentlichung

9/2008

Format

CD

Land

Genre

Metal