Der aufwendig verzierte Silberling bringt dem Hörer eine schwer entwirrbare Kombination aus Doom und Death Metal ins Haus.
Schlagzeuger Laurent strapaziert seine Felle angestrengt, um einen Hagel aus Doublebass-Einlagen niederprasseln zu lassen, die sich gerne mit innovativen Fills paaren. Die Vocals von Denis Halleux (Dahl) lassen dem Laien schon beim Zuhören die Kehle brennen und den Könner anerkennend mit einstimmen. Die Gitarren schaffen eine düstere Kulisse, jammern sehnsuchtsvoll in die instrumental kreierte Weltfäulnis. Sehr dominierend und omnipräsent erscheinen auch die Keyboardparts. Sobald man einmal bewusst darauf achtet, wird schnell deutlich, dass sie einen wesentlichen Teil zur Erzeugung der Atmosphäre beitragen. Dabei geht man zwar bescheiden mit den künstlichen Klängen um und schont die Finger des zuständigen Keyboarders Florian, dennnoch käme das Konzept des Albums ohne eben jenes Instrument nicht komplett zur Geltung. Wer elektronische Innovationen prinzipiell verabscheut, wird sich bei diesem Tonträger sicherlich die Haare raufen, mit einer bereits mässigen Toleranzschwelle kann man sich jedoch gut auf die Kreationen einlassen. Bei zahlreichen Grössen des Doom Metal erwies sich das Keyboard ohnehin als wichtiger Bestandteil der Musik. Der Begeisterungsgrad bleibt letztlich wohl trotzdem jedem selbst überlassen.
Der Gesamtklang verkündigt den Zerfall des alltäglichen Lebens und versprüht Zweifel an der Existenz. Er gibt sich tiefgehend, intensiv und beeinflussend. Hier und da nisten sich ein paar Riffs in die Ohren ein und klingen noch lange nach dem Durchlaufen der Scheibe nach. Ab und zu nimmt "Of Legends & Allegiance" gar episch anmutende bis melancholische Charakterzüge an, bietet Höhen und Tiefen unterschiedlicher Stimmungen und Geschwindigkeiten; eine langsame Fahrt ins stürmische Land der Tristesse – Die Belgier schreiben Abwechslung zweifelsohne gross! Alte Brötchen werden nicht nochmal aufgebacken, jedes der 9 Lieder verströmt einen ganz eigenen Charme und wenn Innerfire den vorgezeichneten Kurs beibehalten, darf man zukünftige Veröffentlichungen weiterhin gespannt erwarten.
Anspieltipps: 04. Circles Of Sadness; 05. Sordid
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Painkiller Records |
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Veröffentlichung |
8/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Doom Metal |