Im Jahre 2005 bescherten uns die Polen von Profundis ihre erste Demo, "Nokturn" mit Namen. Dafür, dass sich die Band bereits 1995 zusammengetan haben soll ist es erstaunlich, dass der erste offizielle Output der Band eben diese Scheibe mit den selben Songs ist, nur ein gecovertes Stück wurde noch zusätzlich aufgenommen. Man muss ihnen allerdings Respekt zollen. Profundis haben nicht vorher den Markt mit schlechten Split-, und Demo-Scheiben überhäuft, sondern wirklich nur Stücke verewigt, die man sich auch sehr gut anhören kann, was ich für meinen Teil auch gerne und oft mache.

Das Label war zum Glück so nett, nicht nur die Tracklist, sondern auch alle Texte in polnisch und englisch abzudrucken. Gesungen wird aber in der Muttersprache, was den Liedern ein sehr gutes Flair verschafft. Die Sprache klingt einfach viel roher als englisch oder deutsch und passt deshalb auch sehr gut zu der hier geboten Ausrichtung vom Black Metal.

Ich weiss, die Worte melodiös und abwechslungsreich scheinen meine Lieblingsworte zu sein, wenn man sich meine Kritiken durchliest. Aber auch hier treffen sie wieder zu. Es wird geknüppelt, es gibt Mid-Tempo, auch Takte abseits der Norm werden auf den Hörer losgelassen, und alles wurde mit einer ordentlichen Portion Melodie versehen. Was mir bei Profundis sehr gut gefällt: Man hat nicht ständig das Gefühl alles schon einmal gehört zu haben. Vor allem passen die verteilten Soli auch sehr gut in die Stücke rein.

Es ist auf jeden Fall weniger der Hass auf irgend etwas, der die Mannen angetrieben hat um diese Musik zu kreieren, es klingt alles eher heroisch. Es gibt auch keine Pro-Satan-Texte oder sonstige typischen Klischee-Sachen, man erzählt eher Geschichten wie zum Beispiel über den Verrat von Jesus. Besungen wird dies teilweise in einem heiseren Keiffgesang, zum Teil aber auch in etwas, das sich fast wie ein Chor anhört, weil so viele dieser heiseren Stimmen übereinander gelegt wurden. Klingt recht gut, ist auch einmal etwas anderes und vor allem passt es wunderbar zur Musik, die hin und wieder doch auch recht wehmütig klingt wenn es mal ruhiger zu geht.

Das einzige was zumindest gesangstechnisch komplett aus der Art schlägt, ist das gecoverte Stück "Night of the Comet". Hier wird hauptsächlich clean gesungen, was die Sprache viel besser zum Ausdruck bringt, dafür aber doch irgendwie komisch klingt. Insgesamt haben die Polen aber recht ordentliche Stücke auf Scheibe gebannt, für die ich sogar gerne Geld hinlegen würde.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Diachell Musik

Veröffentlichung

8/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal