Die Tage der ewigen Intros und Outros scheinen gezählt. Nur wenige Sekunden währt das Synthy-Intro, welches direkt in verzerrte Gitarren und in weiterer Folge auch sogleich in den Song über geht. Recht ausgewogen schallt die Musik aus den Lautsprechern. Schleppende Auswüchse, stampfende Rhythmen und Knüppelpassagen geben sich die Klinke in die Hand, wobei mir das Langsamere besser gefällt. Volle Keyboardteppiche erzeugen zusammen mit den Gitarrenriffs etwas dunkles und mystisches, wie es nur im Black Metal zu hören ist. Richtig aggressiv wirkt dagegen selten etwas, was wohl auch an dem zurückhaltenden Gekreische liegt, das aus dem Hintergrund kommt. So, als würde im tiefen Wald jemand um Hilfe rufen.
Wie der Pole auf die Idee kommt, deutsche Texte zu schreiben, ist mir allerdings ein Rätsel. Scheinbar lässt er sich diese aus seiner Muttersprache per Programm übersetzen. Sätze wie "Damals Sterne reflektieren sich in meinen Augen" oder "Das Kalt kriecht heraus, es macht schwache Herzen gefrieren" sind keine Seltenheit in den Liedern "Krone aus kalten Sternen" und "Im Schatten der Majestät des Eistodes". Ehrlich gesagt sind beide Texte kompletter Schwachsinn, wenn man sie sich Wort für Wort durchliest. Aber wie viele Bands dieses Genres haben schon Texte, die es wirklich wert sind, gelesen zu werden?
Alles in Allem ist "Funeral Sorcery" eine schöne Scheibe voll von Kälte und Atmosphäre. Es fehlt lediglich etwas an Eigenständigkeit.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Alles Stenar |
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Veröffentlichung |
7/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |