Die Flut will nicht abreissen.
Eine neue Band nach der anderen entert frohen Mutes den ohnehin bereits überladenen Black Metal-Kahn, der allmählich einer ernsthaften Schieflage anheim zu fallen droht.
Ausgleich ist gefragt in solchen Situationen.
Und Selbstreinigung.
Nur die Besten trotzen der Auslese und dürfen sich fortan zu Recht der schwarzmetallischen Elite zurechnen.

Ein hehres Vorhaben also, das auch die englischen Krachmacher von Funeral Throne in Angriff nehmen.
"Nihil Sine Diabolvs" ist das Debut, das es richten soll.
Mit "Nihil Sine Diabolvs" soll szeneintern ein elitärer Status gesichert werden...

Leider wird daraus wohl nichts - zumindest nicht in letzter Konsequenz.
Nicht, dass ich falsch verstanden werde - musikalisch haben wir es im Falle von Funeral Throne mit echten Könnern zu tun, die ihre Instrumente meisterlich beherrschen; das eigentliche Problem ist, dass die Band nicht einen Hauch von Wiedererkennungswert besitzt, was unweigerlich dazu führen wird, dass schon im nächsten Jahr kein Hahn mehr nach "Nihil Sine Diabolvs" krähen wird.
Wenden wir uns also von der nicht vorhandenen Idee hinter Funeral Throne ab und bewerten ausschliesslich das Liedgut.
Neun Stücke melodischen Black Metals bieten die drei Briten auf, die allesamt durch eine klare Linie und geordnetes Songwriting auffallen.
Voraussehbare Schemen geben sich die Klinke in die Hand und so stürzt der Hörer von einem Riff ins nächste, hin und wieder flackert mal etwas wie ein Solo auf und Tempowechsel werden ohnehin mit höchster Priorität bedacht.
Funeral Throne machen musikalisch also fast alles richtig, was man richtig machen kann.
Dennoch - und es liegt nicht alleine am gähnend langweiligen Schreigesang - schiesst die Platte am Ziel vorbei und fährt nicht einen einzigen packenden Moment auf - und gerade darauf wartet man doch als Freund schwarzmetallischer Klangkunst.

Es ist schon manchmal bemerkenswert, wie ein Album, das an sich durchaus gut gemacht ist, seine Wirkung auf den Hörer verfehlen kann und trotz bestem Willen nicht über einen Platz im Mittelfeld hinauskommt.
Funeral Throne sind exzellente Musiker - dabei bleibe ich.
Auch die Produktion ist makellos und mehr als brauchbar ausgefallen.
Das Album im Gesamten ist für mich persönlich aber schlichtweg uninteressant, da mir bereits vierhundert andere Bands denselben Stoff in die Ohren geblasen haben, teilweise sogar in noch hochwertigerer handwerklicher Qualität.
Vor zehn Jahren hätte ich "Nihil Sine Diabolvs" wohl mit offenen Armen empfangen und sofort ins Herz geschlossen.
Heutzutage verlangt mein Gemüt aber nach einem Tick Besonderheit.

Alle, die sich auch mit ausgekauten Leckerbissen zufrieden geben, liegen hier goldrichtig.
Acht Punkte also für die filigrane Instrumentalarbeit.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Satanas Rex

Veröffentlichung

6/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal