Mit Debauchery legt eine der festesten Grössen des deutschen Death Metal-Geschäftes dieser Tage einen neuen Langspieler vor:
"Continue To Kill" nennt sich das gute Stück, ist bereits das fünfte Album der Stuttgarter und umfasst vierzehn Kapitel übelster Gewaltpropaganda.

Und um es gleich vorweg zu nehmen:
Richtig gut ist es geworden, das neue Werk!

Man bewegt sich nämlich durchweg auf dem in den vergangenen Jahren zurechtgetrampelten Pfad und wirft mit einer explosiven Mischung aus fetten Death-Riffs und behenden Thrash-Einschnitten um sich.
Abgrundtief gestimmte Sechssaiter bemächtigen sich beinahe dem akustischen Einflussbereich der Bassgitarre und veranstalten besonders bei Kompositionen wie "Faith And Fire" eine mitreissende Höllenfahrt.
Was zu Gunsten der Vielgesichtigkeit natürlich nicht unter den Tisch fallen darf, ist das Thema Hard Rock.
In bester AC/DC-Manier - man vergleiche "Hard Rockin'", "King Of Killing" oder "Metal On Metal" - grooven sich die Herrschaften durch einige Minuten geilster Rockmusik und nur der hierbei etwas störende Grunzgesang erinnert noch daran, es eigentlich mit einer dem Todesmetall zuzuordnenden Kapelle zu tun zu haben.
Optimal passt die Stimme von Frontmann Thomas dafür aber für die in der Überzahl vorhandenen Knüppelorgien und drückt dem ins Programm genommenen Slayer-Cover "Angel Of Death" einen eigenen Stempel auf.
Beiläufig erwähnt sei der Fakt, dass, laut Beiblatt, Tom Naumann (ex-Primal Fear) und Schmier (Destruction, Headhunter) als Gastmusikanten fungiert haben - leider verschliesst sich mir diesbezüglich eine genaue Zuordnung.
Ebenfalls dem Infosheet zu entnehmen ist der Name des hörbar fähigen Produzenten der Scheibe:
Denis Ward, der unter anderem schon für Krokus und Eden's Curse an den Reglern sass, hat "Continue To Kill" mächtig Schub verliehen und das Endergebnis standesgemäss abgerundet.

Das Fazit fällt unzweideutig aus:
Jeder, der sich für facettenreichen Death Metal begeistern kann, braucht "Continue To Kill".
Zwar überzeugt das Album Debauchery-typisch nicht durch einfallsreiche Refrains, weist aber - und das sollte einen Tick höher zu bewerten sein - detailverliebtes Songwriting und batzenweise Aggression in Reinkultur auf.
Zulangen!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

AFM

Veröffentlichung

3/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal