I – Klabautamann ist eine der eigenwilligsten und erfrischendsten deutschen Black Metal-Formationen. Trotz ihrer fortgeschrittenen Vorstellung von Schwarzmetall und technischen Spielfertigkeiten bleiben sie rau, ungeschliffen, erdig und authentisch.
II - Die Schiffskobolde scheren sich weder um limitierende Szene-Dogmen noch um selbstverherrlichende Klischees - und das ist gut so.
III – Für die graphische Gestaltung dieses Tonträgers ist Jan Buckhard verantwortlich. Klischeefrei ziert eine Hexe und ein Koboldreigen phantasievoll die Vinyloberfläche. Die Lochscheibe setzt die Reihe von Heavy Horse Records bebilderten Platten fort und bereichert jede Sammlung.
IV – Der Rundling macht auch als charmantes "Bild" an der Wand eine gute Figur.
V – Verträume Passagen und düster raue Klanggewitter entführen in ein phantastische, intensive, aber kurze Reise ins Klabautamann’sche Abenteuerland. Keine Angst, den Verführungskünsten von Florian und Tim kann man sich nicht entziehen.
VI – Märchenhafte Texte, flüsternd oder keifend vorgetragen, verleihen im Zusammenspiel mit der Musik dem Abenteuerland eine glaubwürdige, mythische Tiefe.
VII – Trotz chaotisch wirkender Passagen besteht zu keiner Zeit die Gefahr, dass dem Duo die Fäden des Geschehens aus den Händen gleiten. Geschickt regeln und steuern sie die Atmosphäre und Klangfarben und bleiben in jeder Situation Herr der Lage.
VIII – Abgesehen von den beiden Session-Musikern, dem Bassisten Christoph Graf (Excrete) und dem Schlagzeuger Patrick Schroeder (Centaurus-A, ex-Island), nahm das Duo das gesamte Werk in Eigenregie auf, inklusive Mastering und Mischen. Wie schon bei "Der Ort" kann sich das Ergebnis hören lassen! Es sollte für jede Band erstrebenswert sein, die eigene Musik von A bis Z zu beherrschen.
IX – Detailverliebtheit und ein gesundes Mass an Komplexität lassen die Musik auch nach mehrmaligem Hören noch betörend, frisch und interessant erscheinen.
X – Die beiden Nummern folgen konsequent der angepeilten Richtung von "Der Ort". Die Kompositionen sind ausgereifter und zugleich verspielter als je zuvor. Kurzum, die Bonner haben das beste Material ihrer bisherigen Karriere veröffentlicht.
XI – Nur fünf Euro verlangt das Label für die wunderhübsche Veröffentlichung. Wenn man da die Qualität des Gesamtkunstwerkes in Betracht zieht, ist das wirklich ein vorbildliches Preis-Leistungs-Verhältnis.
XII – Das Argument "Ich habe keinen Plattenabspielgerät" gilt nicht. Es besteht die Möglichkeit, sich eine Extra-CD-R zum Selbstkostenpreis mitliefern zu lassen.
Wer nach diesen zwölf Punkten noch zweifelt, sollte die bandeigene Myspace-Seite besuchen und sich von den handfesten Tatsachen überzeugen lassen. Der bunt bedruckte Siebenzöller kann anschliessend direkt bei Heavy Horses Records bestellt werden.
Albuminfo
Punkte |
5/5 |
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Label |
Heavy Horses Records |
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Veröffentlichung |
1/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |