Schon wieder eine Band, die sich krampfhaft versucht, von den andern abzuheben! Passend zu ihrem steinzeitlich klingenden Namen Urskumug zeigen sich die Musiker auf Fotos mit Asche verschmierten Gesichtern, in Lumpen gehüllt und mit ausgefallenem Knochenschmuck. Ihre Musik nennen Sie – wohl als erste - Tribal Black Metal. So weit, so gut. Blöde ist bloss, dass ihre Kleidungen wie billige Faschingskostüme wirken und die Bezeichnung Tribal sehr weit weg geholt scheint. Klar, man könnte jetzt natürlich einwenden, dass ich ja gar nicht wissen kann, wie Tribal Black Metal zu klingen hat. Ich würde dann jedoch erwidern, dass man die Verbindung zwischen Metal und Tribal von Bands wie Sepultura, Soulfly und Ektomorf bereits kennt, und dass die paar Augenblicke Getrommel auf "Passover" nicht ausreichen, um ein Subgenre zu begründen.

Dass das "Konzept" von Urskumug nicht verhalten mag, ist sicher mit ein Grund, warum ich mit der vorliegenden Scheibe nicht warm werde. Jedoch ist da musikalisch einfach auch zu wenig Überzeugungskraft, um ein paar Punkte wett zu machen. Die drei Letten spielen schnelleren Black Metal, der recht abwechslungsreich ist. Der Gesang ist nichts spezielles, aber in meinen Augen ziemlich gut und tröstet über einiges hinweg. Der Drum-Computer bietet wie üblich nicht den puren Hörgenuss, es gibt jedoch viel schlechtere Beispiele für dessen Einsatz. Das wahre Übel ist – wie könnte man sich das anders vorstellen?! – das Keyboard. Nicht, dass Urskumug es immer schlecht eingesetzt haben! Aber auf diesem Album gibt es immer wieder Passagen, wo man seinem Gehör kaum traut, weil einem solch eine Kitsch-Welle entgegen schwappt.

Wichtig ist noch zu wissen, dass es sich hier nicht um ein neues Werk des ehemaligen Trios handelt, sondern um ein auf 500 Exemplare limitiertes Re-Release des im Jahre 2003 erschienenen Demos "Páreja". Leider wurde bloss das alte Cover ein wenig abgeändert, sonst wurde aber anscheinend kaum weitere Arbeit in das Gesamtwerk investiert; es exisitert nicht einmal ein Booklet. Das einzige Plus, das man erhält, ist einen Song als Live-Video.

Zumindest mit diesen älteren Aufnahmen dümpeln Urskumug in der Mittelmässigkeit umher und lösen keine Emotionen aus. Soundmässig – auch ohne Keybards – ist Urskumug für mich der kleine Bruder von Dimmu Borgir. Fans dieser Truppe sei es also trotz allem empfohlen, ein paar Lieder anzutesten.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Haarbn Productions

Veröffentlichung

12/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal