Zunehmend drängen auch Formationen aus Dänemark in den Black Metal-Kreis, um endgültig die skandinavische Rundumversorung zu gewährleisten.
Zahrim beispielsweise zählen mit nunmehr dreizehn Jährchen zu einer der dienstälteren Bands des Landes, haben diskografisch ausser einer einsamen EP mit dem Titel "Ia Zagasthenu" aus dem vergangenen Jahr jedoch noch nichts weiter vorzuweisen.

"Liber Compendium Diabolicum" soll er also werden, der erste Meilenstein der langen Bandhistorie.
Schade nur, dass man sich ohne grössere Anstrengungen auf sich zu nehmen darauf beschränkt hat, das Material zweier Demobänder sowie der angesprochenen EP auszugraben und auf CD zu pressen.
Nichts Neues also - aber immerhin ein Langspieler (der es auf stolze fünfundsechzig Minuten Spielzeit bringt).
Riskieren wir also mal ein Ohr...

Zunächst steht fest, dass es ein guter Schachzug seitens Zahrim gewesen ist, den Keyboarder Ynleborgaz in seine Reihen zu holen, der bekanntermassen auch bei Angantyr, Holmgang und Make A Change... Kill Yourself in die Tasten, die Saiten und auf die Felle haut.
Es ist nämlich einzig und alleine das elektronische Klavier, das die Kompositionen der Dänen zumindest ansatzweise aus der Masse reisst und ihnen einen Hauch von Exklusivität verleiht, denn Ynleborgaz manifestiert die Tatsache, dass eine Black Metal-Band durchaus ein Keyboard zum Einsatz bringen kann, ohne umgehend in die glattpolierte Melodic-Ecke geschoben zu werden.
Der rauhe und minimalistische Schwarzmetall von Zahrim an sich lockt nämlich keine Katze mehr hinter dem Ofen hervor, da der an den Tag gelegte Gleichschritt seit mindestens zehn Jahren überholt ist und nicht länger zum Schwermetall sondern vielmehr zum alten Eisen zählt.
Sobald die Darkthrone-Adaption aber die Aufwertung des Tasteninstruments erfährt, schiesst der Qualitätslevel schlagartig nach oben und aus einer reizlosen Melange aus Gekreische und Sägegitarren wird ein düsteres Exempel höllischer Atmosphäre.
Was sich zu keinem Zeitpunkt ändert ist die kratzige Aufnahmequalität, wie sie nordischer nicht hätte ausfallen können und einmal mehr den Kreis zur Geburtsstunde Zahrims schliesst.

Die Zielgruppe für "Liber Compendium Diabolicum" ist leicht zu definieren:
Man muss die älteren Aufnahmen von Darkthrone und Abruptum mögen und darüberhinaus offen sein für Tastenklänge, denn deren Zuhilfenahme macht das Album erst interessant.
Ansonsten ein schlichtes, bösartiges Stück alter Schule ohne weiteren Erklärungsbedarf.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Black Devastation Records

Veröffentlichung

11/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal