Man erinnere sich an akustische Verbrechen vergangener Zeiten (als Beispiel sei Beherit angeführt), die letztlich als Lichtgestalten der verborgenen Black Metal-Szene hantieren und sich ihres Kultstatus gewiss sein durften.
Ähnlich verhielt es sich mit den ersten Aufnahmen von zum Beispiel Darkthrone oder Behemoth, die seinerzeit mit einfachsten Mitteln realisiert und an Rohheit kaum zu überbieten sind.
All diese Werke vermittelten den Geist des Schwarzmetalls auf einzigartige und seitdem vergessene Art und Weise und avancierten zu Recht zu Meilensteinen des Genres.
Dark Ravage aus Litauen sind es, die sich aktuell anschicken, das Schwert ihrer Ahnen wieder auszugraben und mit dieser scharfen Waffe in den Krieg gegen das Christentum zu ziehen.
Dementsprechend hat man sich vortrefflich an den Schlachtplänen der alten Recken orientiert und veröffentlicht mit "Dawn Of A New World" ein Album, welches von den frühen Machwerken der einleitend genannten Formationen grundsätzlich nicht zu unterscheiden ist.
Dünne, sägende Gitarrenläufe, noch dünneres Schlagzeuggeknistere, ein von der Bildfläche verschwundener Tieftöner und markdurchdringender Keifgesang - wesentlich exakter könnte man Darkthrone zu "Under A Funeral Moon"-Zeiten nicht kopieren.
Auch die herrlich simplen Melodien, die sich aus den ewig gleichen Akkorden zusammensetzen wie eine Perlenkette mit identischen Perlen weichen nicht vom angegebenen Ton ab und verdichten den Verdacht, man hätte es bei Dark Ravage mit einem Klon von Fenriz und Co. zu tun.
Völlig unbedeutend sind natürlich die - man kann es anhand der Liedtitel vermuten - klischeetriefenden Texte und auch die Aufnahmequalität gleicht sich dank Kellerstudio der Kinderzeit des Black Metal an.
Das selbstgezeichnete Coverartwork rundet die Reminiszenz an vergangene Tage ab und fällt nicht weiter ins Gewicht.
Nun ja, ein gutes Gehör haben sie ja, die Herren von Dark Ravage.
Auch die Fähigkeit, das Gehörte umzuformen und als Eigengebräu wiederzugeben kann man ihnen nicht absprechen.
Alles in allem ist "Dawn Of A New World" nichts weiter ein intensiver Blick zurück - ob gewollt oder ungewollt spielt keine Rolle.
Nostalgiker mit Hang zur alten norwegischen Untergrundszene wären gut beraten, ein Ohr zu riskieren.
Darüberhinaus genügt das Album jedoch keinem einzigen heutigen Standard und punktet daher ausschliesslich auf der Sympathieschiene.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
|
Label |
Warfront Productions |
|
Veröffentlichung |
8/2007 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Black Metal |