Es gibt Veröffentlichungen, denen gelingt es tatsächlich, mit nur einem wirklich positiven Aspekt zumindest ansatzweise ins wertungstechnische Mittelfeld zu klettern.

Genau dies ist der Fall bei Schattenvald's Debutalbum "I".

Es ist nämlich so, dass man ausser Rohheit und Aggression nichts weiter zu bieten hat und sich nur mit dieser Klinge bewaffnet doch recht wacker schlägt.
Ohne Rücksicht auf Verluste knüppelt man darauf los, als gäbe es einen Garstigkeits-Wettbewerb zu gewinnen und verliert Aspekte wie Kreativität und Wohlklang dabei gänzlich aus den Augen.
Nachtsturm nennt sich die einsame Seele, die, manche kennen ihn von seinem Hauptengagement bei Cryptic Wintermoon, uns mit diesem eilig bebrannten Rohling (nie war dieser Ausdruck passender) das Leben zur Hölle und die Trommelfelle zu Waschlappen macht.
In grösstenteils erbärmlicher Tonqualität prügelt uns der Oberfranke sechs kompromisslose Eigenkompositionen um die Ohren, die schwer beladen mit sägenden Gitarren und unterschiedlich lautem Schlagzeugfeuer einen echten Stein im Magen hinterlassen.
Dabei fällt auf, dass für Innovationen kein Platz ist und mit grosser Hingabe das norwegische Süppchen der ersten Hälfte der neunziger Jahre wiederaufgekocht wird, nicht ganz ohne Hoffnung, man könne damit auch heute noch Anklang finden.
In jedem Falle gibt es in der Tat auch heute noch genügend Freunde des gepflegten nordischen Schwarzmetalls vergangener Jahrzehnte, doch ob diese sich ausgerechnet für das Schattenvald-Debut erwärmen können, möchte ich fast bezweifeln.

Ohne viele weitere Worte zu verlieren, rufe ich die genügsamsten Schwarzwurzler unter uns auf, sich "I" einfach einmal anzuhören und sich eine eigene Meinung dazu zu bilden.
Es gibt Schlimmeres, doch vielleicht wäre zumindest eine bessere Produktion ratsam, um den einen oder anderen Anhänger für sich zu gewinnen.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

7/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal