Wenngleich das Werk gegenüber dem Vorgänger "Lamentations" ein Gang ruhiger geworden ist, strotzt es vor Energie. Dass dem ehemaligen Napalm Death-Mann Rich Walker einmal akustische, beinahe lethargische Stücke aus den Fingern fliessen würden, war zu seinen Grind-Zeiten nicht zu erahnen. Dass er seine Sache derart detailliert und emotional angeht, schon gar nicht.
Geprägt von Hoffnungslosigkeit ziehen die gerne überlangen Tropfen ihren magmatischen Bahnen entlang und zwängen sich durch die vertrockneten Lavakrusten. Der saubere Gesang bildet nicht nur tragendes Stilelement, sondern ist geradezu charakteristisch für Solstice. Von viel Melodie im Gothic Doom Bereich ("the sleeping tyrant") bis hin zu Sabbathoiden Exkrementen ("new dark age II") wird ein grosses Spektrum ausgeschöpft, ohne sich dabei zu zerstreuen. Dass dabei auch ein Stück heidnische Epik hineinspielt, wertet das Werk weiter auf.
My Dying Bride-Liebhaber werden genau so auf ihre Kosten kommen wie Candlemass-Fanatiker. Wer bei der Erstveröffentlichung von "new dark age" zu spät kam, darf gerne zugreifen. Vielleicht wird die Band mit dieser Wiederveröffentlichung fünf Jahre nach ihrer Auflösung endlich den ihr gebührenden Status erlangen.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Cyclone Emprie |
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Veröffentlichung |
6/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Doom Metal |