Dem Erstling "Völuspa I - Thor's Anger" folgend, liegt der kompositorische Hauptaugenmerk erneut auf melodischem Wikingerstahl, der sich durch den unverzichtbaren Klargesang und natürlich ellenlange, atmosphärische Instrumentalpassagen identifiziert. Ohne Hektik aufkommen zu lassen entführt Eldur den Hörer in grenzenlose Gefilde weit abseits der modernen Zivilisation, dorthin, wo die uralte Sagenwelt der vergessenen nordischen Kriegervölker so spür- und greifbar ist wie nirgendwo anders sonst. Mit viel Liebe zu seinen Wurzeln nimmt er den Glauben seiner Ahnen zum Fundament der Albumthematik und obwohl mir keine Texte vorliegen so gehe ich doch davon aus, dass sich die eine oder andere lyrische Sternstunde darin verbergen dürfte. Mittelschnell ist das angeschlagene Grundtempo, es variiert jedoch ohne Unterlass und überschüttet den Hörer überdies sowohl mit getragenen als auch flotteren Einlagen. Hierbei fällt auf, dass es Eldur nicht so recht gelingen mag, einen Spannungsbogen aufzubauen, der die Spannbreite der dargebotenen sieben Stücke erreicht. Trotz guter Ideen und guter Umsetzung fehlt dem Material das gewisse Etwas, das die Energie zum fliessen bringen kann - die Hemmschwelle vor dem Gang in die Vollen verschwindet zu keiner Sekunde. Gesanglich sind Geniestreiche nicht von Nöten, die obligatorische Kreischkehle passt wunderbar ins Gesamtbild. Ebenfalls stimmig ist die Produktion, die den teils sehr kraftlosen Tonbauten aber auch nicht wirklich auf die Beine helfen kann.
"Völuspa II - The Arrival Of Fenris" ist überdurchschnittlich mittelmässig und unterdurchschnittlich genial ausgefallen und reiht sich in die hinteren oberen Ränge ein wie ein wilder Krieger, der mit stumpfen Waffen kämpfen muss. Eldur versteht sein Handwerk durchaus und hat mit Fortid ein heisses Eisen im Feuer, an dem viele Viking-Freunde Gefallen finden werden. Was beim aktuellen Album aber stark abgeht, ist die nötige Prise Pfeffer.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
No Colours Records |
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Veröffentlichung |
5/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |