Das Album der Herren J. Stallion und R. Slaughter funktioniert wie eine Zeitmaschine: Einfach die Platte in den Player, starten, und ruckzuck ist man in die Endachtziger-Phase zurückversetzt, in welcher der Death Metal das Licht der Welt erblickte. Entsprechend weit entfernt ist das Gebotene auch von hochtechnischen Auswüchsen und Hochglanzproduktionen.

Der Sound erinnert an die Tanks des 1. Weltkriegs, schwerfällige, alles zermalmende Monster aus Stahl. Wie diese Gefährte, so scheppert und dröhnt auch die Musik vor sich hin, bereit jeglichen Widerstand in Grund und Boden zu walzen. Aber wehe wenn die Sache einmal in Fahrt kommt, dann gibt es erst recht keine Rettung mehr. Der Tempoausbruch in "beast and prey" sei als Beleg genannt. Aber gerade die langsam walzenden Stellen, wie in "I hate", versprühen den Charme dieser Art des Metals. In besagten Parts knarzt der Bass, dass es bei aufgedrehten Boxen in den Ohren weh tut, aber gelobt sei was hart macht. Polternd und stampfend arbeiten sich die Musiker durch das Soundinferno. Dabei röchelt Herr Slaughter am Mikro Texte a là "… and then you die", "suicidal rape" oder "deathstrike" vor sich hin. Herrlich, das ist Todesstahl ohne Schnörkel und Schnickschnack.

Bei Fans der technischen Spielart todesmetallischer Tonkunst oder Anhängern von Melodie und sauberer Produktion dürfte das Duo mit Pauken und Trompeten untergehen. Objektiv betrachtet wohl auch zu Recht, denn das Gebotene ist absolut ewiggestriges Gehacke der übelsten Sorte. Doch was derart konsequent und kompromisslos vorgetragen wird, fegt – zumindest bei mir – jegliche Anflüge einer objektiven Kritikfähigkeit zur Seite. Ich drücke lieber wieder die Playtaste und reise nochmal zurück in die Vergangenheit.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Bestial Burst and Nocturnal Woodlands Productions

Veröffentlichung

1/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal