Eine Black Metal Band hohen technischen Anspruchs hat gewissermassen alle Möglichkeiten der Kreation eines eigenen Schaffens ohne in Genre-bedingte standardisierte Akkordrutschereien zu verfallen. Sie hat die Möglichkeit, sich eine eigene Version und Vorstellung der Musik zurecht zu richten und damit nicht nur auf Gefühlsebene sondern auch auf jener musikalischer Natur komplex zu agieren.

Gut, und da ist jetzt Orakle mit "Uni aux Cimes". Eine Band mit dem Joker in der Tasche die Intention zu besitzen, Black Metal auf eine neue, eigene Ebene zu transferieren. Wie so vielen anderen Bands gelingt dies auch Orakle nicht.

Dabei hat "Uni aux Cimes" durchaus seine hörenswerten Höhepunkte. Sehr melodische, gehörgängige Teile die in hohem Tempo sehr ansprechend vorgetragen werden, und der seltene Einsatz klaren Gesangs, der positiv an neue Emperor und Borknagar erinnert. Mit atmosphärischem Keyboardeinsatz kombiniert kommt hier doch tatsächlich eine majestätische, erhabene Stimmung auf, die zu gefallen weiss.

Nur dann ist da wieder diese dünne Produktion, die einfach zu schwach aus den Boxen dröhnt. Aussagelose Gitarrenparts und unvorteilhaft eingebrachte Elemente anderer Genres.

Wen es nicht stört, dass sein Black Metal nur zur Hälfte nach Black Metal klingt, findet vielleicht gefallen an einem derartigem Extremmetal-Crossover. So etwas geht scheinbar immer Hand in Hand mit dem Begriff "progressiv".

So überzeugt mich Orakle im Endeffekt nicht vollständig. Es mag an dem subjektiven Geschmack des Verfassers gescheitert sein. Oder daran, dass er einfach keinen langweiligen Post-Black Metal mag.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Melancholia Records

Veröffentlichung

12/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal