Das Intro zu "The Kill" beginnt mit Wolfsgeheul und einem kurzen Gewitter, welch ein origineller Start. Danach zieht das Thargos-Trio voll durch. Na ja, ich erhalte eher den Eindruck, sie versuchen sich durch eine schlecht produzierte Klangwolke hindurchzukämpfen. Der Sound von "Salem City" wirkt dünn und verschlechtert sich durch das dumpfe Geklopfe der Drums nur noch mehr. Das Posergekreische von Sänger "The Front" geht mir rasch auf den Sack. Einzig die Leadgitarre erhellt das Trauerspiel mit einigen sauber gespielten Solis. Während den ellenlangen Intros und Outros werden geschmackvoll Satansgeflüster mit Vogelgezwitscher im Hintergrund oder Wellenrauschen miteinander vermischt. Die Musik von Thargos stellt man sich am besten als Mischung von uralten Thrashgrössen wie Overkill, Destruction oder Exodus in ihrem Anfangsstadion vor.
Die Produktion hat etwa den Klangstandard von 1986, dazu nerven noch die elektronischen Spielereien. Im Song "Worship me" habe ich das Gefühl, dass Venom auf Drogen den wahrhaftigen Satan ankrächzen. Einzig bei "Silent Service" geht am Anfang wenigstens einigermassen die Thrashpost ab.
Die Werbung verspricht: Wilde Thrash Metal Songs, die sich in drei Jahren weiterentwickelt haben. Die Samples und der technische Overkill machen "Salem City" zu einem Meisterwerk. Das ist wohl die Übertreibung des Jahres! Das ganze Meisterwerk wirkt veraltet und wäre auch vor 20 Jahren nicht über den Durchschnitt hinausgekommen. Da heitert mich auch die grossbusige und spärlich bekleidete Mutantin nicht auf, die mich betrunken auf dem Cover anlächelt. Jungs, die fast einjährige Produktion dieses Albums in den Machine Gun Studios hat sich nicht wirklich gelohnt, oder? Ich kann und will hier nicht mehr als drei Punkte vergeben, Punkt.
Albuminfo
Punkte |
1/5 |
|
Label |
Possessed |
|
Veröffentlichung |
10/2006 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Black Metal |