Nachdem die beiden ersten Werke der Luxemburger, "Nightfire" und "The Faceless Angel", vollkommen an mir vorbeigegangen waren, wollte ich nun beim dritten Streich endlich ein Ohr riskieren und krallte mir "Lead Me To The Tombs" zur Rezension. Schnell stach die klanglich bescheidene Produktion in meine Gehörgänge und nach dem Genuss aller zehn Titel stand auch fest, dass hier nicht eine einzige eigene Idee sondern ausschliesslich Kopien der Tonkreationen von Fenriz, Nocturno Culto und Zephyrous zum Besten gegeben werden. Diese Abkupferei geschieht jedoch keinesfalls grottenschlecht sondern solide und patent und schiebt sich somit ins Blickfeld eines jeden Anhängers des, ob gewollt oder ungewollt, rohen und primitiven dunklen Liedgutes. So kommen die Gitarren recht unaufdringlich und auf wenige Takte beschränkt daher, ein Bass ist trotz der Existenz eines zugehörigen Bassisten nicht zu vernehmen und neben dem aktiven Schlagwerk dominiert die fiese Kreischerei von Goldkehle Simon. Zugegebenermassen lassen sich auch einige Aussetzer ausfindig machen, wie beispielsweise die mehr als nur hypnotisch wirkenden Sägegitarren bei "Into Comfortable Darkness", deren Gequietsche durch Mark und Bein dringen. Die äussere Aufmachung erinnert an Silberlinge wie "From The Pagan Vastlands" von Behemoth, verzichtet demzufolge auf eine aufwendige Gestaltung und auch gänzlich auf den Abdruck der Texte.
Black Candle reichen uns mit "Lead Me To The Tombs" eine Platte nach, die ebenso gut vor zehn bis fünfzehn Jahren hätte erscheinen können. Erträglicher Minimalismus lockt zwar auch aus mir nicht viele Punkte heraus, verhindert aber den totalen Verriss und führt zu dem Urteil, dass Liebhaber des nordischen Black Metal der frühen Neunziger, zu denen auch ich mich zähle, einen Testlauf wagen sollten. Schlecht produziert, ideenlos und dennoch ganz nett gemacht.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
9/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |