Standesgemäss eröffnen die Barden ihre Präsentation mit einem epischen Intro, bei dem Tastenmann Andreas wohl etwas sehr zu Nightwish’s "Sleeping Sun" geschielt hat. Die folgenden Nummern zeigen repräsentativen Viking Metal: Viel Epik und Hymnen, die des Nordmanns Kehlen herausfordern. Dazu gesellen sich gelegentliche Akustikstellen, Maultrommeleinschübe und Folkloresequenzen, währenddem Redner Matze etwas lieblos über Walhall, Odin und seine Jungfrauen lamentiert. Der raue und zeitweise etwas einförmige Kehlgesang offenbart im Gegensatz zu den Chören und dem bewegenden Flüstern also noch etwas Potential für Thrudvangar. Ebenfalls sucht der zweistimmige Sprechgesang bei "Helheim" Seinesgleichen. Beizeiten unterstützt Trommler Torsten die kehlige Seite mit Choreinlagen, so dass schliesslich für genügend gesangliche Vielfalt gesorgt wird.
Dass die Stücke von Thrudvangar stets in kurzer Zeit entstehen, wirkt sich besonders auf deren Dynamik. Meist sind die Hymnen leicht verträglich uns sorgen für beste Mitsing-Stimmung. Der Nachteil für Spitzfindige dürfte darin liegen, dass sich einige Melodien zwar schnell einprägen, aber nach unzähligen Durchläufen auch wieder tot hören. Doch dies ist das Los des eingängigen Viking Metals und Thrudvangar machen ihre Sache diesbezüglich besser als viele ihrer Genregenossen. Es gelingt ihnen immer wieder, mit den Hörer durch altertümliche Melodien und leicht orientalisch anmutende Klangfolgen zu fesseln. Bei "Schwert der Asen" überraschen uns die Wikinger schliesslich mit einem feinen Dreivierteltakt, der zum Mitschunkeln einlädt und immer wieder mit gemächlichen Passagen - hinterlegt mit Sprechgesang - aufwartet.
Wer also auf die Worte "hymnisch, majestätisch und episch" anspricht, der ist bei Thrudvangar absolut auf der richtigen Schiene und darf bedenkenlos zugreifen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
|
Label |
Einheit Produktionen |
|
Veröffentlichung |
8/2006 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Viking Metal |