Der 14. Januar des Jahres 2004 war ein erheblicher Schicksalschlag für Windir, die Fans und den extremen Metal im Allgemeinen, verlor die metallische Gemeinde doch, noch vor dem tragischen Tode Quorthons, eine nordische Grösse, nämlich das Multitalent Valfar. Erfroren ist er, auf dem Weg in eine kleine Waldhütte. Sicher kein schöner Tod und für die übrigen Windir-Mitglieder ein trauriger Grund, die Band zu Grabe zu tragen und sich unter dem Namen "Vreid" erneut zusammen zu raufen, samt stilistischer Neu-Orientierung. Viel rockiger und kerniger klingen sie nun, geradliniger aber vor allem experimentierfreudiger zeigen sich die fünf Norweger, was sich bereits mit ihrem Debut "Kraft" ankündigte.

Der hervorragende, heisere Keifgesang zieht sich konsequent durch das gesamte Zweitwerk, während die Gitarren oft im mittleren Tempo vor sich hin wimmern, um dann immer wieder an Geschwindigkeit zuzulegen. Auch dem Bass werden prägnante Auftritte eingeräumt, wie das Stück "The Red Shell" eindrucksvoll beweist. "Hengebjorki" ist dann mit seinen neun Minuten ein kleiner Durchhänger und mir dann doch eine Spur zu experimentell, aufgrund der elektronischen Einleitung und des phasenweise elektronisch verzerrten Gesanges. Einzig das militärisch anmutende Trommeln rettet das ein wenig unspektakuläre Ende des längsten Titels. "Pitch Black Brigade" ist, abgesehen von dieser Ausnahme aber ein durchweg solides, abwechslungsreiches und vor allem eigenständiges und groove-lastiges Album, das ohne Umschweife ins Mark geht.

Ich komme nicht umher, hier die uneingeschränkte Empfehlung für Genre-Fans auszusprechen. Einzig die Windir-Begeisterten sollten sich nicht direkt auf die Scheibe stürzen, denn mit Windir steht Vreid, abgesehen vom "ex-Windir" in Kombination mit den Musiker-Namen in keiner Verbindung.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Tabu Records

Veröffentlichung

8/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal