Bereits seit 1995 existent und schon seit einiger Zeit in aller Munde. Die Rede ist von den Goregrindern Embalming Theatre, die sich seit ihrem Bestehen bereits durch unzählige Splits mit den üblichen Verdächtigen wie beispielsweise Agathocles bereits einen beachtlichen Ruf erspielt haben. Es ist also durchaus nachvollziehbar, warum sich Power It Up, die deutsche Instanz in Sachen Grindcore, ihrer annahm und dem 2003er Debüt zu neuem Leben und zusätzlicher Beachtung verhilft.

Durchaus berechtigt, denn die Band versteht sich blendend darauf, den geneigten Zuhörer in düstere Verzückung zu versetzen. Embalming Theatre kreieren derart massive Soundwände, dass man fast Angst hat, sich den Kopf daran zu stossen. Die markanten Growls, das schwere Riffing der kellertief gestimmten Gitarren sowie das aggressive und dynamische Drumming geben sich die Kante und machen den kernigen Reibeisen-Sound perfekt. Dabei setzt man immer auf eine sehr zügige Ausführung, weswegen sich die gemässigteren Einschübe klar in Grenzen halten. Zusätzlich muss man den Schweizern anrechnen, dass nur wenige dazu im Stande sind, eine dermassen düstere Atmosphäre zu erschaffen. Auf technische Mätzchen wird dabei gerne verzichtet, was dem wohl nur zu Gute kommt. Auch mit Samples wird nicht gegeizt, was den Songs nicht nur eine eventuell aufkeimende Eintönigkeit nimmt, sondern Spannung aufbaut und Stimmung erzeugt. Dabei lassen solche Songtitel wie "A Leg Is In The Mail" zuerst auf eine dreckige Portion schwarzen Humors schliessen. Doch wenn man sich die Lyrics etwas näher betrachtet, gerät die erste Annahme etwas ins wanken. Embalming Theatre "besingen" in ihren Songs wahre Begebenheiten, die anders als beispielsweise "We Ate Daddy" oder "Bags With Heads" teilweise auch eine scheinbar ernstere Auseinandersetzung erfahren. Um dem hellhörig gewordenen Leser dann aber auch noch ein paar Anspieltipps mit auf den Weg zu geben, seien hier ganz besonders "We Ate Daddy", "Dead, Stolen, Hacked Up And Raped" sowie der Titelsong hervorgehoben.

Die Devise dürfte also klar sein: Nicht nur Goregrind Fans werden mit "Sweet Chainsaw Melodies" etwas anfangen können und selbst wenn es mir gar nicht schmeckt, für ein Fazit zu einer absolut abgedroschenen Standard-Floskel zu greifen, muss ich dennoch sagen, dass es "Hier kann man blind zugreifen" genau auf den Punkt trifft.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Power It Up

Veröffentlichung

7/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal