"The Conductor's Departure knüpft nahtlos da an, wo "Under a Stone With No Inscription" aufgehört hat. Wer von dem aktuellen Werk also grosse Überraschungen erwartet, wird eines besseren belehrt, dennoch konnten sich die vier Schweden leicht in eine melodiösere und progressivere Ecke weiterentwickeln. Spieltechnisch zockt das Quartett aber immer noch weit von den Göteborg Klängen entfernt am selben Tisch wie Meshuggah oder Dillinger Escape Plan. Aber leider fehlt Anata trotz Vielfältigkeit, dynamischer Rhythmik und proggigen Experimenten das gewisse Feingefühl für mitreissende und unter die Haut gehende Klangstrukturen. Da nützt auch eine super eingespielte und äusserst versierte Truppe nichts, wenn ein albumumfassender Spannungsbogen fehlt. Man verstehe das jetzt nicht falsch, die Scheibe ist vollgestopft mit genialen Frickelakkorden, ausgefallenen Bassläufen und komplexer Schlagzeugrhythmik, doch leider scheint die Kapelle vor lauter Details die eigentliche Nummer und das Album als Ganzes aus den Augen verloren zu haben.
Das Feuerwerk scheint unkoordiniert und überladen. Bei der nächsten pyrotechnischen Darbietung wünsche ich mir ein durchdachteres Konzept mit gut platzierten Spezialeffekten. Anata hätte gut daran getan, ihre Verspieltheit etwas zu zügeln und dafür vermehrt auf die eigentlichen Strukturen zu achten. Viele Stücke scheinen nicht zu Ende entwickelt, gar unfertig. Dennoch verbreiten die einzelnen Klangfragmente kurzweiligen Hörspass und viel Freude.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Earache Records / Wicked World |
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Veröffentlichung |
6/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |